Exekias, Meister der schwarz-figuren Vase Malerei – (Exēkías) Vorherig Nächste


Künstler:

Museum: Altes Museum (Berlin, Germany)

Technik: Ton

„Exekias malte und machte mich“, erklärt der Rand dieses Halsamphoras. Genau wie archaische Votivangebote spricht die Vase direkt zum Betrachter. Nur wenige Kunstwerke in der alten Welt wurden unterschrieben. Clay-Schiffe waren die häufigsten Gegenstände zu unterzeichnen, aber sehr oft war der Vasenmaler nicht das gleiche wie der Töpfer. Von den Vasen des Attischen Künstlers Exekias werden nur drei von ihm als Maler und Töpfer unterschrieben. In Athen in der zweiten Hälfte des sechsten Jahrhunderts v. Chr. zu arbeiten, ist Exekias für seine reich detaillierten schwarz-figuren Gemälde bekannt geworden (vgl. Kat. Nr. 20). Der Bauch der Vase ist mit zwei passenden Szenen bemalt, eine auf jeder Seite. Sie werden oben und unten durch Lotusblumen und Ketten von Lotus Knospen gerahmt, sowie Flöten und Palmetten unter den Griffen. Eine Vorder- und Rückseite sind somit nicht differenziert, obwohl sie im fünften Jahrhundert v. Chr. und darüber hinaus liegen würden. Eine Seite zeigt Herakles, die gegen den Nemeischen Löwen kämpfen, eine der berühmten Zwölf Arbeiter, die dem Helden von König Eurystheus zugeordnet sind. Nackt und unbewaffnet, Herakles erwürgt den Löwen in die Unterwerfung. Der bevorstehende Sieg des Helden wird in der prekären Pose des Löwen gesehen und berührt den Boden mit nur einem Hinterbein. Die Gegenwart der Göttin Athena heilt auch den Sieg für Herakles. Rechts stehend trägt die Göttin eine kompliziert gemusterte Robe, die die Geschicklichkeit des Malers unterstreicht. Links Herakles’ Begleiter Iolaos, nackt wie sein Freund, beobachtet das Spiel, transfixiert. Alle Figuren sind in den neben ihnen gemalten Inschriften benannt. Auf der anderen Seite führen zwei Krieger in Helm, Cuirass und Grieben ihre Pferde nach rechts. Jeder trägt ein paar Speere über seine Schulter und einen großen weißen Schild auf seinem Rücken. Die bemalten Inschriften nennen sie als die Söhne von Theseus, Demophon (rechts) und Akamas (links). Sogar die Pferde sind benannt: Demophon führt Kalliphora, während Akamas Phalios führt. Eingefügte Linien und hinzugefügtes rotes und weißes Pigment verbessern die Rüstung und die Chitons der Männer, sowie die Räuber, Männchen und Schwänze der Pferde. Zwischen den beiden Pferden verläuft eine sogenannte Kalos-Inschrift vertikal: Onetorides kalos (Onetorides ist schön). Kalos Inschriften erscheinen auf vielen Athenischen Vasen des sechsten und fünften Jahrhunderts v. Chr.. Zum größten Teil nennen sie junge Männer (selten Frauen), gefolgt von „Kalos“. Das Wort verweist nicht nur auf die physische Erscheinung bestimmter Jugendliche in der Stadt, sondern dient auch als eine Art politische Werbung. Manchmal werden kalos Inschriften auf die gutartige Formel reduziert „Die Jugend ist schön“, oder sogar nur „Schön“. Die Verwendung eines solchen Satzes in der Kriegerszene verleiht ihm besondere Bedeutung. Interessanterweise scheinen die beiden Seiten der Vase miteinander verglichen zu werden. Auf einer Seite ist Herakles, Held der Peloponnes. Allein kämpfend, aber mit göttlicher Unterstützung verkörpert er das Ideal der individuellen Tapferkeit. Auf der anderen Seite sind die beiden Söhne von Theseus, der Athener Held par excellence. Sie erscheinen hier zum ersten Mal in der Athener Kunst. Anstatt in einer mythologischen Szene (wie der Rückzug aus dem Trojanischen Krieg) zu handeln, stellen sie eine Facette des Athenischen Lebens dar: Sie führen ihre Pferde, sie sind hier Paradigmen der Hippeis, der ritterlichen Klasse der Athener Aristokratie.

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