Alfons Maria Mucha

Alfons Maria Mucha

Stil: Kunst Nouveau;

Ort: Ivančice

geboren: 1860

Tod: 1939

Biographie:

Alfons Maria Mucha in Mähren; † 14. Juli 1939 in Prag) war ein tschechischer Plakatkünstler, Grafiker, Illustrator, Maler, Amateurfotograf und Kunstgewerbler, der als einer der herausragenden Repräsentanten des Jugendstils gilt.
Mucha begann seine künstlerische Laufbahn als Autodidakt. Nach seiner Schulausbildung und nachdem er einige Zeit als Bürokaufmann gearbeitet hatte, wurde er im Atelier Kautsky-Brioschi-Burghart angestellt, wo er mit Bühnenmalereien, vor allem für das Ringtheater, betraut wurde. Nach dem verheerenden Brand des Ringtheaters 1881 wurde er als jüngster Mitarbeiter zuerst entlassen und hielt sich eine Weile mit Zeichnungen und Porträts über Wasser.
1882 wurde Mucha beauftragt, das Innere des neobarocken Schlösschens Emin zámek (Emmahof) bei Hrušovany nad Jevišovkou (deutsch: Grusbach) in Mähren, das für Graf Eduard Khuen von Belasy entstand, auszustatten. Weitere Malereien führte er im Stammschloss Gandegg der Familie Khuen-Belasy bei Eppan in Südtirol aus. Er studierte, unterstützt durch die Familie Khuen-Belasi, von 1885 bis 1887 an der Akademie der Bildenden Künste in München.
Anlässlich der Weltausstellung von 1889 zog Mucha von München nach Paris, zu dieser Zeit das Mekka der Künste. Dort nahm er Unterricht bei verschiedenen Lehrern, wobei er in bescheidenen Verhältnissen lebte, sich mit kleinen Aufträgen für Buchillustrationen aber über Wasser halten konnte. Er hatte für kurze Zeit ein gemeinsames Studio mit Paul Gauguin. Als er bei der Weltausstellung die Slawen unter osmanischer Herrschaft in Bosnien entdeckt hatte, fing seine Interesse an der Kultur der Slawen an.
Zum Durchbruch verhalf ihm eine Gelegenheitsarbeit für Sarah Bernhardt, die bekannteste westliche Schauspielerin der Jahrhundertwende. Kurz vor Weihnachten 1894 suchte sie nach einem Künstler, der ein Veranstaltungsplakat für das Theaterstück „Gismonda“ entwerfen könnte, da ihre üblichen Auftragnehmer ausgefallen waren. Mucha erfuhr dies zufällig beim Besuch einer Druckerei und bot sich an. Er bekam den Auftrag, und so hingen zwei Wochen später überall in Paris seine Plakate, die ihn weltbekannt machen sollten. Sie waren so begehrt, dass fast alle frei gezeigten von Kunstfreunden gestohlen wurden. So wurde Mucha zu einem der begehrtesten Plakatkünstler der Belle Époque.
1896 entwarf Mucha für Sarah Bernhardt als Kameliendame ein Plakat, das vielfach als einer der frühen Höhepunkte der Jugendstil-Plakatkunst betrachtet wird. In dieser Zeit erstellte Mucha auch Entwürfe für Aktien- und Obligationsdokumente, so für das Kaufhaus „Paris-France“, das 1898 in Paris gegründet wurde und bereits 1914 über mehr als 70 Filialen in ganz Frankreich verfügte. In der Zeit von 1898 bis 1946 wurden von dieser Gesellschaft 13 verschiedene Aktien und 16 verschiedene Obligationen im Mucha-Design herausgegeben. Von der „Société des Immeubles de France“ existieren zwei Obligationen aus den Jahren 1891 und 1896; ein Dokument gibt es von der „Société Anonyme de l’Exposition Réligieuse Internationale de 1900“ (Finanzierung einer religiösen Weltausstellung). Auch Versicherungspolicen der „Slavia“ (Gegenseitige Versicherungsbank in Prag) tragen eindrucksvoll Muchas unverwechselbare künstlerische Handschrift. Historische Wertpapiere dieser Gesellschaften zählen heute unter Sammlern zu den dekorativsten und gesuchtesten Arbeiten. 1898 gab Mucha auch Zeichenkurse an der Académie Colarossi und an der Académie Carmen.
1897 entstand in wenigen Monaten Muchas wohl bedeutendstes Illustrationswerk und damit eines der wichtigsten Werke der Art-Nouveau-Buchillustration, die 134 Farblithographien zu Ilsée, Princesse de Tripoli, einer französischen Märchenerzählung von Robert de Flers im Verlag Piazza. 1901 erschienen auch eine deutsche und eine tschechische Fassung.
Mucha war auch als Amateurfotograf tätig und nutzte seine Fotografien als Vorlagen für seine Grafiken.
1901 wurde Mucha Ritter und 1934 Offizier der französischen Ehrenlegion. Mucha war Mitglied im Bund der Freimaurer und gilt nach dem Historiker Jaroslav Šebek (* 1970) als ein Wiederbegründer der tschechischen Freimaurerei. Ein Jahr darauf reiste er mit dem französischen Bildhauer Auguste Rodin nach Mähren. 1904 ging Mucha für zwei Jahre in die USA, willkommen geheißen und gefeiert mit einer mehrseitigen Sonderbeilage der New York Times, und lehrte dort als Dozent an den Akademien für bildende Künste in New York, Philadelphia und Chicago. 1906 heiratete er in Prag Marie Chytilová, die er in Paris kennengelernt hatte.
Nach dem Ersten Weltkrieg schwand sein Erfolg. Mucha ging zurück in die Tschechoslowakei, wo er weiter künstlerisch tätig war. So entwarf er z. B. Briefmarken (darunter die erste Briefmarke von 1918 mit einem Hradschin-Motiv), Banknoten und Orden für den jungen tschechoslowakischen Staat. Im Auftrag eines amerikanischen Millionärs schuf Mucha in 18 Jahren einen Zyklus von 20 monumentalen Gemälden; ein monumentales Epos über die Geschichte der slawischen Völker. Unter dem Titel Slawisches Epos sind die Bilder noch heute zu bewundern. Finanziell unabhängig, lebte er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern auf einem Schloss nördlich von Prag.

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