Carl Joseph Begas

Carl Joseph Begas

geboren: 1794

Tod: 1854

Biographie:

Carl Joseph Begas, eigentlich Begasse seine erste künstlerische Ausbildung. 1813 begann er mit Johann Peter Weyer, dem späteren Kölner Stadtbaumeister, seine Ausbildung in Paris bei Antoine Jean Gros. Hier wurde 1814 der preußische König Friedrich Wilhelm III. auf ihn aufmerksam und förderte ihn von da an mit Aufträgen und Stipendien.
Begas blieb bis 1821 in Paris. In seinen ersten Arbeiten beschäftigt er sich ausschließlich mit christlichen Themen. In dem vom König für die Berliner Garnisonkirche erworbenen Gemälde Christus am Ölberg verband er Elemente der französischen Schule mit der zeichnerischen Strenge der altdeutschen und altniederländischen Meister. Schon in dieser frühen Zeit war sein Talent als Bildnismaler voll ausgeprägt, vgl. die frühen Selbstbildnisse von 1819 bzw. 1820 im BEGAS HAUS, Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg und in der Nationalgalerie Berlin.
Auf seiner durch ein Studienstipendium ermöglichten Italienreise 1822–25 schloss er sich der Malergruppe der Nazarener an. In Italien begann er auch, nicht mehr mit Begasse, sondern mit der germanisierten Form Begas zu signieren. 1825 ließ er sich dauerhaft in Berlin nieder und heiratete Wilhelmine Bock, Tochter des Berliner Schlossbaumeisters Johann Ludwig Bock. Begas´ Wohn- und Atelierhaus Am Karlsbad 10 war bald ein Treffpunkt der Berliner Gesellschaft. Schon während der Italienreise war Begas in die Berliner Akademie der Künste aufgenommen worden, 1826 wurde er zum Professor der Akademie ernannt. Die Lehrtätigkeit übte er bis zu seinem Tod im Jahre 1854 aus.
Sowohl im Bereich der Historien- und Genremalerei als auch in seinen Altarbildern und Porträts verstand es Begas, die unterschiedlichen Einflüsse seiner künstlerischen Studien in Paris und Rom miteinander in Einklang zu bringen und so wegweisend zur Entfaltung der Berliner Malerei zwischen Romantik und Realismus beizutragen. Um 1828 vollzog er unter dem Einfluss der Düsseldorfer Malerschule einen vorübergehenden stilistischen Wandel und schuf vermehrt Werke mit literarischem oder historischem Bezug, darunter das auf der bekannten Rheinsage bzw. auf Heinrich Heines Gedicht basierende Gemälde Die Lureley (1835, Heinsberg, BEGAS HAUS, Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg) und das Historienbild Heinrich IV. in Canossa (1836, ehem. Burg Rheineck, Verbleib unbekannt), die beide zu seinen erfolgreichsten Schöpfungen zählen. Doch kehrte Begas, teils auch aus wirtschaftlichen Gründen, immer wieder zur Porträtmalerei zurück, in der er seine bedeutendsten Leistungen vollbrachte. Als die Friedensklasse des Ordens Pour le Mérite gestiftet wurde, erhielt Begas 1843 den Auftrag, die Ordensträger zu porträtieren, darunter die Bildhauer Christian Daniel Rauch und Johann Gottfried Schadow, der Philologe Jakob Grimm und Alexander von Humboldt (alle Potsdam, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg).
1846 ernannte Friedrich Wilhelm IV. Begas zum königlich-preußischen Hofmaler.
Begas starb im Alter von 60 Jahren nach der Rückkehr von einem Aufenthalt in Rom.
Vier Söhne ergriffen den Künstlerberuf und empfingen ihre frühesten künstlerischen Impulse im Atelier des Vaters: die Bildhauer Reinhold Begas und Carl Begas der Jüngere sowie die Maler Oscar Begas und Adalbert Begas. Drei von ihnen – Oscar, der als Porträtist und Genremaler die Nachfolge des Vaters antrat, Reinhold und Carl d. J. – waren später gleichfalls für das preußische Königshaus bzw. das Haus Hohenzollern tätig.
Das Œuvre von Carl Joseph Begas umfasst nach heutigem Kenntnisstand mehr als 300 Gemälde und Zeichnungen. Einen bedeutenden Bestand an Gemälden, Zeichnungen und Autographen von Begas d. Ä. besitzt das BEGAS HAUS, Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg, vormals Kreismuseum Heinsberg. Hauptwerke finden sich weiterhin in der Alten Nationalgalerie Berlin, im Berliner Dom, in der Stiftung Stadtmuseum Berlin, in der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, im Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud in Köln und im Rheinischen Landesmuseum Bonn.

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