Fritz Von Uhde

Fritz Von Uhde

geboren: 1848

Tod: 1911

Biographie:

Fritz von Uhde war ein sächsischer Kavallerieoffizier und Maler. Sein Stil lag zwischen Realismus und Impressionismus. Er malte auch religiöse Bilder.
Er entstammte dem alten Kaufmanns-, Staatsbediensteten- und Pastorengeschlecht Uhden aus ursprünglich Gardelegen in der Altmark, wo u. a. auftreten 1393 Ciriacus und Henning Uden, 1419 die Gebrüder Niclas und Ciriacus Uden sowie 1493 Bürgermeister Udo Udonis. In Egeln bei Magdeburg wird es 1552 urkundlich. Die gesicherte Stammreihe beginnt mit Christian Röttger Heinrich Uhde, Kaufmann in Egeln, und der dort am 6. Juni 1608 geehelichten Dorothea Rulmann.
Uhde ist der Sohn des Bernhard von Uhde (1817–1883), Kreis-Direktor von Zwickau, sächsischer geheimer Regierungsrat und Präsident des Evangelischen Landeskonsistoriums in Sachsen, sächsischer Adel seit 3. April 1883, und der Anna Auguste Clara Nollain (1824–1898), geehrt auf Vorschlag der Kaiserin Augusta mit dem Verdienstkreuz für Frauen und Jungfrauen (1870/71). Sie war die Tochter des Oberforstsekretärs Friedrich Nollain und der Minna Heitmann. Die Nollains wanderten aus Frankreich nach Deutschland ein. Bernhard von Uhde hatte mit seiner Frau Anna Auguste Clara drei Kinder, Anna (1846–1904), Fritz und Clara (1850–1920).
Fritz von Uhde ehelichte am 11. Mai 1880 in München Amalie von Endres (1849–1886), Tochter des Oberappellationsgerichtsrats Nikolaus von Endres und der Amalie Hubert. Sie starb im Kindbett bei der Geburt ihrer dritten Tochter. Uhde heiratete nicht wieder und wurde „Alleinerziehender“.
Die Kinderbilder seiner drei Töchter wurden in mehreren seiner Werke verewigt.
Uhde wurde im Revolutionsjahr 1848 auf Schloss Wolkenburg geboren, wo sein Vater als letzter einsiedelscher Gerichtsdirektor amtierte und er mit der älteren Schwester die frühste Kindheit verbrachte, ehe die Familie nach Zwickau umzog. Hier bekam er als Dreijähriger seine jüngere Schwester, verbrachte den Rest der Kindheit und dann die Jugend- und Schulzeit zu dritt. Die künstlerische Veranlagung kam von den Eltern und wurde früh gefördert. Der Vater war ein geschickter Pastellist, auch die Mutter und Schwestern malten, während er in der Gymnasiumzeit in Dresden (Vitzthumsches Gymnasium) und Zwickau zunächst mit wachsender Geschicklichkeit die Technik Menzels übte. Ein nach Zwickau verschlagener Künstler namens Karl Mittenzwei gab den Uhdeschen Kindern Zeichenunterricht und kümmerte sich besonders um Fritz. 1864 fuhr der Vater mit ihm und einigen Zeichnungsproben nach München zu Wilhelm von Kaulbach, der zwar Menzels Kunstrichtung nicht mochte, aber das Talent erkannte, was auch Julius Schnorr von Carolsfeld bestätigte, womit der väterliche Wunsch, die juristische Laufbahn einzuschlagen, vom Tisch war.
Als 1866 die Begeisterung für die Gegner Preußens entflammte und Uhde nach dem Abitur in die österreichische Armee eintreten wollte, sorgte das elterliche Veto für ein Einschreiben des achtzehnjährigen an der Kunstakademie in Dresden. Er kam in die unterste Klasse, in der mit nadelspitzer Kohle oder hartem Bleistift Gipsmasken und Büsten pedantisch abgezeichnet werden mussten. Das Unbehagen wuchs und nach kaum drei Monaten wurde die Ausbildung zum Künstler abgebrochen und eine Offizierslaufbahn eingeschlagen.
Am 1. Oktober 1867 trat Uhde in das vornehme sächsische Gardereiterregiment 1. Ulanenregiment Nr. 17 mit Garnison in Oschatz als Portepéefähnrich bzw. Avantageur (Offiziersanwärter) ein. Bald wurde er Fähnrich und 1868 Seconde-Leutnant im Gardereiterregiment Dresden/Pirna. Im Juli 1870 marschierte er von seiner Garnison in Pirna in den Krieg. Er wurde Ordonnanzoffizier der 23. Kavalleriebrigade. Er machte am 8. August 1870 den Sturm auf St. Privat (Metz, Frankreich) mit, der ihn noch lange bewegte. Ausgezeichnet mit dem Ritterkreuz 2. Klasse kam er 1872 zurück zum 2. Ulanenregiment Nr. 18 ins 5. Eskadron nach Rochlitz und 1873 als Brigadeadjutant der 24. Kavalleriebrigade vom 2. Ulanenregiment Nr. 18 nach Leipzig mit Patent des Premierleutnants vom 27. Mai 1873. 1874–1875 Adjutant vom 3. Reiterregiment, 1876 vom Karabinerregiment. Von dem Schlachtenmaler Ludwig Albrecht Schuster (1824–1905) in die Geheimnisse der Ölmalerei eingewiesen, entstand u. a. die Schlacht bei Sedan und Revanche. 1876 wurde er nach Borna zum 2. Schwerereiter-Regiment versetzt, wo Pferdestudien entstanden.
1876 reiste Uhde nach Wien zu Hans Makart, der ihn als Schüler ablehnte und an Karl Theodor von Piloty nach München verwies. Im Sommer 1877 siedelte Uhde nach München über, zunächst als Offizier à la suite seines Regiments. Der sächsische Kriegsminister Alfred von Fabrice (1818–1891) persönlich hatte empfohlen, als Militärattaché zu seinem Bruder an die Gesandtschaft nach München zu gehen. 1878 beendete Uhde als Dreißigjähriger seine aktive militärische Laufbahn und wurde charakterisierter Rittmeister der Reserve des Karabiner-Regiments. Aus dieser Zeit stammen zwei Uniform-Fotos vom Atelier Franz Werner in München, um die dortige Kunstakademie zu besuchen. Es gelang ihm weder bei Piloty noch bei Wilhelm von Diez oder Lindenschmit als Schüler unterzukommen. Er begann auf Anraten Franz von Lenbachs das Studium der alten Meister in der Pinakothek. Eine besondere Vorliebe entwickelte Uhde für die alten Niederländer, welche er in München eifrig studierte.

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