geboren: 1771
Tod: 1836
Biographie:
Heinrich Christoph Kolbe, auch Heinrich Christian Kolbe und dessen Ehefrau Anna Gertrud, geborene Weymar (1730–1804), an der „alten“ Düsseldorfer Akademie bei Johann Peter Langer. Zugleich arbeitete er in Langers Tapetenfabrik. Im Jahr 1801, als die Tapetenfabrik wegen ihres hauptsächlich französischen Absatzmarkts links des Rheins nach Paris verlegt wurde, ging er zu einem zehnjährigen Studienaufenthalt ebenfalls dorthin, wo er bei François-André Vincent an der École des Beaux-Arts die Malerei vertiefte. 1806 heiratete er Marie Therèse Françoise, geborene Planchon (1785 bzw. 1786–1870). Das Paar hatte zwei Kinder, den Sohn Étienne Maria (1809–1834, ebenfalls Maler) und die Tochter Christine Louise (1807–1855). Er lebte im Kreis von Friedrich Schlegel und wirkte an dessen Zeitschrift „Europa“ mit. Später arbeitete er im Atelier von François Gérard. Im Frühjahr 1811 kehrte er nach Düsseldorf zurück und bezog das mütterliche Haus in der Carlstadt. Nun wurde er ein bevorzugter Bildnismaler des Rheinlandes. Etwa 60 Porträts entstanden allein in den Städten Barmen und Elberfeld. Die Bildnisse zeigen Angehörige der unternehmerischen Oberschicht und geben einen Hinweis auf die Bedeutung Wuppertals als Absatzmarkt und Lebensgrundlage der Düsseldorfer Maler des frühen 19. Jahrhunderts. In den Jahren 1818 bis 1820 ging er nochmals nach Paris. Eines seiner Bilder, das er in dieser Zeit im Salon de Paris ausgestellt hatte, präsentierte er wenig später auf einer Kunstausstellung in Lille und erhielt dafür eine Silbermedaille. In Weimar porträtierte er Johann Wolfgang von Goethe und Großherzog Carl August je zweimal. Ebenso entstanden zwei Bildnisse der Geliebten des Großherzogs, Caroline Jagemann.
Ab 1822 war Kolbe Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie (Gipsklasse, 2. Malklasse). Nach langem Streit mit dem neuen Direktor Friedrich Wilhelm von Schadow wurde er 1832 beurlaubt, zunächst nur für zwei Jahre bei halbiertem Gehalt, dann mehrfach verlängert. Kolbe gilt als Vertreter einer im französischen Klassizismus gründenden sachlichen Porträtauffassung, die der idealistischen Kunstauffassung Schadows entgegenstand, und als ein Wegbereiter des Realismus in der Düsseldorfer Kunst. Düsseldorfer Künstler, die Kolbes realistische Porträttradition fortsetzten, waren sein Sohn Étienne und der Maler Peter Schwingen.
Kolbe starb 1836 nach längerer Krankheit in Düsseldorf.
Gerhard Siebel (1817)
Étienne Maria und Christine Louise Kolbe, die Kinder des Künstlers (um 1820)
Johann Wolfgang von Goethe (1822)
Alwine und Robert Uellenberg (1825)
Johann Wolfgang von Goethe (bis 1826)
Johann Caspar Engels II.
Portrait einer Dame
Bildnis einer jungen Dame (1826)
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