Ort: Liepāja
geboren: 1878
Tod: 1957
Biographie:
Maurice Sterne war ein US-amerikanischer Grafiker, Maler und Bildhauer der Klassischen Moderne.
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Geboren wurde Maurice Sterne als eines von neun Kindern von Gregor und Naomi Sterne in der damals deutschsprachigen Stadt Libau an der Ostsee, der bis 1920 nördlichsten Stadt Deutschlands.
Im Jahr 1884, nach dem Tod seines Vaters, zog Familie Sterne nach Moskau, wo Maurice eine jüdische Berufsschule mit dem Ausbildungsziel des Schlossers besuchte. Er verließ diese bald und ging zu einem Polytechnikum, vermutlich die heutige Staatliche Technische Universität Moskau. 1889 emigrierte er mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester Lena in die USA, wo sich der ältere Bruder Max schon aufhielt.
In seinen ersten Jahren in seiner neuen Heimat New York arbeitete Sterne in Teilzeit in einer Fahnenfabrik, einem Zigarrengeschäft, einer Bronzefabrik, einer Spiegelfabrik und in einer Kneipe. Einer seiner Arbeitsplätze war in einer Kupferstecherei für Landkarten. Hier fiel sein Augenmerk auf das Kunsthandwerk. So besuchte er zunächst eine Klasse für technisches Zeichnen an der Cooper Union. Es folgte dann bis 1899 ein Studium an der National Academy of Design, während er weiterhin in den Abendstunden arbeitete. Er erhielt anatomischen Zeichenunterricht bei Thomas Eakins und machte Bekanntschaft mit Alfred Henry Maurer.
Seine ersten Arbeiten stellte er 1902 im „Country Sketch Club“ 835 Broadway, New York aus. 1903 wurde er Assistent von James David Smillie (1833–1909) an der National Academy of Design.
1904 gewann Sterne ein Reisestipendium der Akademie und ging nach Europa. Bis 1907 lebte Sterne das Leben eines Bohémiens in Paris und verkehrte in den Künstlerkreisen um das Café du Dôme, wo er unter anderem Leo und Gertrude Stein sowie Pablo Picasso traf. Er hatte es abgelehnt, an einer der Akademien in Paris zu studieren. Auf dem Pariser Herbstsalon sah er zum ersten Mal Werke Paul Cézannes und anderer französischer Modernisten, wie die Impressionisten Edgar Degas und Pierre-Auguste Renoir. Auch war er gebannt vom klassischen Stil des Andrea Mantegna, Piero del Pollaiuolo und Piero della Francesca.
Er ging später nach Deutschland, dann nach Italien, um in Rom und in Anticoli Corrado zu malen, mit kürzeren Aufenthalten in Florenz und in Griechenland. Die Reise durch Griechenland im Jahr 1908 brachte Sterne zur Bildhauerei. Die Begegnung mit Marmorskulpturen der Antike hatten ihn zu Arbeiten in Stein inspiriert. In Rom traf er auf Künstler der Villa Strohl-Fern, darunter Karli Sohn-Rethel, welchen er vorher in Berlin kennengelernt hatte.
Mit dem Galeristen Alfred Flechtheim kam Sterne möglicherweise über eine Gruppenschau bei Paul Cassirer in Berlin im Jahr 1911 in Kontakt. Grafische Werke des Künstlers Sterne erschienen in Flechtheims Verlag sowie in der Zeitschrift Der Querschnitt. In Deutschland genoss er die Schirmherrschaft von Alard Dubois-Reymond, der 1910 mehrere Gemälde in Auftrag gab. Von diesem Geld konnte er 1911 seine große Asienreise finanzieren. Begleitet von seinem Freund Karli Sohn-Rethel führte diese über Indien, mit einem längeren Aufenthalt in Benares, nach Mandalay in Burma, weiter nach Java, bis nach Bali, wo die beiden von 1913 bis 1914 lebten und malten. Diese Reiseeindrücke beeinflussten stark seine Bildthemen und seinen späteren Stil. Sternes Malerei verband das expressionistische Kolorit mit kubistischer Formgebung.
Zurück aus Asien lebte und arbeitete Sterne in den folgenden Jahren vornehmlich in dem Künstlerdorf Anticoli Corrado, in der Nähe von Rom. Hier traf er auch wieder auf Leo Stein und den Sammler und Galeristen Martin Birnbaum, dies im Haus von Edward Bruce (1879–1943), welcher später sein Schüler werden sollte. Gelegentlich hielt er sich in den USA auf und dozierte an der Art Students League of New York. Als 1914 Jules Pascin in die USA emigrierte, wurde er mit Befürwortung von Maurice Sterne und Alfred Stieglitz amerikanischer Staatsbürger. Der Aufenthalt in Italien wurde durch eine kurze Ehe unterbrochen. 1915 lernte Sterne die Kunstmäzenin und Schriftstellerin Mabel Dodge kennen und wurde Ende 1916 ihr dritter Ehemann. Mabel richtete ihm ein Atelier in Provincetown, (Massachusetts) ein und forderte ihn auf, sich ihrem künstlerischen Freundeskreis anzuschließen.
1919 zog Sterne mit seiner Frau und der Anthropologin Elsie Clews Parsons nach Taos (New Mexico). Mabel und Elsie wollten dort eine Künstlerkolonie gründen. Mabel kaufte, auf Empfehlung von Antonio „Tony“ Luhan, einem Native American, ein 49.000 m2 Grundstück. Nach ihrem Zerwürfnis, bis zur Scheidung vier Jahre später (1923), unterstützte Mabel (Mabel Evans Dodge Sterne Luhan) Maurice Sterne noch mit monatlichen Zuwendungen.
1920 kehrte Sterne nach Europa zurück und frischte eine Beziehung mit der jungen Vera Segal auf, die er als Studentin der Duncan School of Dance von New York her kannte. In Anticoli Corrado hatte Maurice Sterne ein Studio, das er sich mit dem amerikanischen Maler Edward Bruce teilte, hatte dort Freunde wie den US-amerikanischen Kunsthändler und Verleger Israel Ber Neumann und seine Schüler.
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