Gerhard Marcks

Gerhard Marcks

Ort: Berlin

geboren: 1889

Tod: 1981

Biographie:

Gerhard Marcks war ein deutscher Bildhauer und Grafiker.
Marcks war ein autodidaktischer Bildhauer aus dem Umfeld der Berliner Secession. Wichtige Inspiration für seine anti-akademische Haltung war der französische Bildhauer Auguste Rodin.
Ab 1908 arbeitete Marcks in einer Werkstattgemeinschaft zusammen mit dem Bildhauer Richard Scheibe. Er genoss in den ersten Jahren die Anleitung von August Gaul und Georg Kolbe. Er beschäftigte sich auch mit Porzellan; in den Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst Unterweißbach, die unter Leitung von Max Adolf Pfeiffer standen, schuf er mehrere Tierplastiken.
1912–1913 befand er sich als Einjährig-Freiwilliger zur militärischen Ausbildung beim Infanterie-Regiment „Lübeck“ (3. Hanseatisches) Nr. 162 in Lübeck. Danach erhielt er einen Auftrag für die Kölner Werkbundausstellung in Verbindung mit Walter Gropius.
1914 heiratete er Maria Schmidtlein. Er wurde zum Militärdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen. Weil er schwer erkrankte, wurde er 1916 aus dem Militärdienst entlassen.
1917 arbeitete er mit den Steingutfabriken Velten-Vordamm zusammen. Es entstanden farbig glasierte Tierplastiken, die für die Serienproduktion gedacht waren. Ab 1918 lehrte er an der Staatlichen Kunstgewerbeschule in Berlin bei Bruno Paul. 1919 wurde er an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen. Ab 1920 leitete er die Bauhaus-Töpferei in Dornburg/Saale; er arbeitete dort mit Otto Lindig, Max Krehan, Marguerite Friedlaender und Franz Rudolf Wildenhain zusammen. Durch seine Freundschaft mit Lyonel Feininger wurde er angeregt, sich auch mit dem Holzschnitt zu beschäftigen.Die Bauhaus-Töpferei wurde beim Umzug nach Dessau nicht mit übernommen.
Am 15. September 1925 wurde er als Lehrer der Bildhauerklasse an die Kunstschule Burg Giebichenstein in Halle berufen. Er unternahm Studienreisen nach Paris zusammen mit Charles Crodel, Italien (Villa Massimo) und Griechenland. 1928 erhielt er den Villa-Romana-Preis. Nach dem Tod von Paul Thiersch übernahm er 1928 das Rektorat an der Burg Giebichenstein (amtierend als Stellvertreter, weil er kein Beamter werden wollte).
1933 wurde er entlassen, weil er sich für den Verbleib jüdischer Lehrkräfte an der Kunstschule eingesetzt hatte. Er zog nach Niehagen, heute ein Ortsteil von Ahrenshoop in Mecklenburg. 1935 war er als Studiengast fünf Monate in der Villa Massimo in Rom, ab 1936 arbeitete er in Berlin. Das gemeinsam mit Crodel ausgeführte Musikzimmer der Burse zur Tulpe (Studentenhaus der Universität Halle/Saale) wurde 1936 zerstört, Marcks bezog daraufhin für ein Jahr den Atelierraum Nr. 13 in der Ateliergemeinschaft Klosterstraße. 1937 beschlagnahmten die Nationalsozialisten 86 seiner Arbeiten und diffamierten fünf seiner Werke in der Ausstellung „Entartete Kunst“. Anschließend erhielt er Ausstellungsverbot. Vor einer Hausdurchsuchung wurde er von seinem ehemaligen Meisterschüler Wilhelm Löber gewarnt, der daraufhin 1938 aus der SA ausgeschlossen wurde.
1945 wurde er an die Landeskunstschule in Hamburg berufen, ab 1950 arbeitete er freischaffend in Köln, wo ihm die Stadt ein von Wilhelm Riphahn erbautes Haus in Köln-Müngersdorf zur Verfügung stellte. Er war seit 1955 Mitglied der Berliner Akademie der Künste.
Für die Olympischen Sommerspiele 1972 in München durfte Gerhard Marcks die Rückseite der Siegermedaillen gestalten. Er wählte als Abbildung die antiken Halbbrüder Kastor und Polydeukes, die bei den Griechen als Schutzpatrone der Kampfspiele und Freundschaft galten.
Anfang der 1970er Jahre zog er sich in die Eifel zurück, wo er ein Landhaus gekauft hatte.Am 13. November 1981 starb er dort. Zuvor stellte er noch eine letzte lebensgroße Arbeit her, die als Vermächtnis gilt, die Bronze „Prometheus unter dem Adler“.
Zu seinem großen Freundeskreis zählten auch u. a. Waldemar Grzimek, Ernst Barlach, Oskar Schlemmer, Lyonel Feininger, Charles Crodel, Ludwig Kaspar, Wilhelm Nauhaus. Zu jüngeren Freunden zählten Christian Höpfner (seit 1976) und Friedrich B. Henkel.
Die Karikaturistin Marie Marcks ist seine Nichte.
Auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg befindet sich auf einem Hügel nahe dem Nordteich das Grabmal für Gerhard Marcks und Familie.
1914 war er an Ausstellungen der Berliner Secession und des Deutschen Werkbundes beteiligt, nach dem Zweiten Weltkrieg an der Biennale in Venedig sowie an der documenta I (1955), der documenta II (1959) und der documenta III (1964) in Kassel.
1939 Robert Pudlich: Bilder, Aquarelle und Zeichnungen; Gerhard Marcks, Zoltan Székessy: Plastik und Zeichnungen: 36. Ausstellung (bei Karl Buchholz in Berlin)
1949 erhält er die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt am Main.
1951 wurde er in den ersten Vorstand des wiedergegründeten Deutschen Künstlerbundes gewählt.
1952 wird er zum Ritter der Friedensklasse des Ordens Pour le Mérite berufen.
1954 erhielt er den Großen Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, 1955 den Kunstpreis der Stadt Berlin.

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