Künstler: Adrian De Vries
Datum: 1621
Technik: Bronze
Den Raub der Proserpina schuf Adrian de Vries – wie schon das kurz vorherliegende Gegenstück ›Venus und Adonis‹ für seine bedeutenden norddeutschen Auftraggeber, dem Fürsten Ernst zu Schaumburg Lippe. BEIHILFEN Bronzegruppen der Fürst in seiner Residenzstadt Bückeburg auf dem Vorplatz zum Burgtor, dem so genannten Löwentor, aufstellen. Die Geschichte des in Liebe entbrannten Pluto, der Proserpina in die Unterwelt entführt, hat Ovid in seinen Metamorphosen (V, 376-571) geschildert. Adrian de Vries orientierte sich bei seiner Komposition, insbesondere bei der Gestalt des Pluto, einer Giambolognas pyramidal umfassenden Raptusgruppe der ›Raub der Sabinerin‹ in der Loggia dei Lanzi in Florenz. Die Dynamik der weitergehenden Gestalt Proserpinas nimmt eine die gleichnamige und aktuelle zeitgleiche Marmorgruppe Gian Lorenzo Berninis, die der Hauptmeister des römischen Barocks für den Kardinal Scipione Borghese ausführte. Adrian de Vries schuf mit dem Raub der Proserpina ein Meisterwerk, in dem er zwei Ikonen der heimischen Plastik auf veränderte Weise zu einem eigenständigen Werk verband. H. U. K.
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