Edouard Manet – (David Wilkie Wynfield) ◄ Vorherig Nächste ►

Künstler: David Wilkie Wynfield

Datum: 1868

Museum: Royal Academy of Arts (London, United Kingdom)

Technik: Foto

David Wilkie Wynfield war der Sohn eines indischen Armeeoffiziers und ein großer Neffe von David Wilkie RA, einem der berühmtesten Künstler Schottlands. Obwohl er im Laufe seines Lebens historische und literarische Fächer gemalt hat, ist Wynfield heute bekannt für seine auffälligen Fotoporträts von Künstlern, die in den 1860er Jahren produziert wurden – wie der französische Maler Edouard Manet. Wynfields Sitter waren überwiegend Künstler und Architekten (viele Mitglieder der Royal Academy), darunter einige der prominentesten Künstler des Tages wie Edouard Manet, John Everett Millais RA und Lord Frederic Leighton PRA. Viele Figuren trugen ein schickes Kleid, das das Aussehen der alten Meister nachahmte: Millais als Dante, Sir Edward Burne-Jones Bt ARA als Holbein und T.O. Barlow RA als Rembrandt Selbstporträt. Die Porträts zeichnen Allusionen zwischen Wynfields Zeitgenossen und ihren illustren Vorgängern. Allerdings schlagen die Porträts von Manet und Holman Hunt vor, dass er später die Verwendung von Kostüm verlassen. Wynfield hat die Konventionen der viktorianischen Mainstream-Fotografie geachtet. Seine innovativen Porträts nutzten malerische und experimentelle Techniken, darunter Nahaufnahmen, weiche Fokussierung und starke Kontraste von Licht und Schatten. Er benutzte lange Belichtungen, so dass feine Bewegungen vom Sitter von der Kamera aufgenommen wurden. Licht- und Dunkelflächen im Hintergrund wurden sorgfältig platziert, um den verschiedenen Tönen der Figur zu widersprechen: weiß hinter dunklen Bereichen von Haar und Kleid und dunkelgrau oder schwarz gegen die weißen Profile. Kuratorin Juliet Hacking schrieb, dass es ein tragisches Element zu Wynfields Porträts gibt, da “die technischen Fortschritte des neunzehnten Jahrhunderts, die mit einer beschleunigten Kenntnis seiner Welt zugenommen haben, betonte auch die Unwesentlichkeit des menschlichen Lebens und das Bemühen angesichts der unaufhörlichen Zyklen der Evolution und des Verfalls. In Bezug auf ein früheres Zeitalter des Übergangs betont Wynfields Porträtreihe die psychologischen Dilemmen, die sowohl durch den Zustand des Victoria-Zeitalters als auch durch den eigenen Zustand des Künstlers erzeugt wurden: den Übergang von der Jugend zur Reife, Nichtkonformität zur Konformität, Glauben zu Vernunft.“ Es gibt siebzig zwei Drucke von Wynfields Fotografien in der Sammlung der Akademie, die von William Yeames RA, Wynfields Schwager, als er 1911 aus dem Posten von Librarian in den Ruhestand.