Abendessen in Dresden – (Georg Baselitz) Vorherig Nächste


Künstler:

Datum: 1983

Größe: 280 x 450 cm

Museum: Kunsthaus Zürich (Zürich, Switzerland)

Technik: Öl Auf Leinwand

Der deutsche Künstler Georg Baselitz gehört zur Generation der Maler, die in den späten 1970er Jahren nach jahrzehntelanger abstrakter Malerei, die die Kunstszene dominiert, zur figurativen Malerei zurückkehrten. Besonders bekannt ist er, seine Motive auf den Kopf zu stellen und so seinen Bildern eine abstrakte Berührung zu geben, indem er Malerei als solche dem Vordergrund und de-emphasierenden Inhalt bringt. Unser Abendmahl in Dresden, über vier Meter Länge, ist ein Beispiel dieser Technik, da es zwischen Figuration und robusten chromatischen Harmonien von Rosa, Blau und Schwarz oszilliert. Der Blick des Betrachters fällt zuerst auf die Figur, die das Zentrum des Gemäldes dominiert, seine Augen und der Mund weit offen. Es wird von anderen Figuren flankiert, die zusammen auf einem langen Tisch sitzen, ihre Köpfe wandten sich zum Rand des Gemäldes. Obwohl das Motiv an die westliche Tradition des Abendmahls erinnert, verspricht das Abendmahl in Dresden auch eine historische Situation. Baselitz, der in der Nähe von Dresden aufgewachsen ist, zeigt hier das Treffen der Expressionisten im Jahr 1905, das der künstlerischen Gruppe namens Die Brücke hervorbrachte. Die nervöse, quälende Figur links wurde als Ernst Ludwig Kirchner identifiziert, während die dominante zentrale Figur Karl Schmidt-Rotluff vertritt. Die beiden engen Freunde Otto Müller und Erich Heckel, rechts, teilen einen einzigen Körper. Das Motiv bot Baselitz eine Gelegenheit zur künstlerischen Selbstreflexion. Als er in den späten siebziger Jahren mit der Appellation (Neo)Expressionist gesät wurde, war seine Antwort darauf, sich sowohl in Wort als auch in Tat – oder Bild zu distanzieren. Durch rein künstlerische Entscheidungen – Farbe, Komposition und Pinselschlag – versucht er, seine topsy-turven Subjekte von ihrer eindimensionalen Bedeutung zu befreien.

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