Künstler: Master Of Budapest
Datum: 1540
Größe: 29 x 11 cm
Museum: Museum of Fine Arts (Budapest, Hungary)
Technik: Skulpturen
Inspiriert von italienischen kleinen Bronzen entstand in Deutschland aus dem 16. Jahrhundert ein Interesse an Bronzeguss, vor allem in Augsburg und Nürnberg. Während bei italienischen Bronzen der Bildhauer in der Regel bekannt ist, ist es in Deutschland bestenfalls der Name der Caster, die zu uns herabgekommen ist. Die Identität des Schöpfers dieses Stückes ist ebenfalls geheimnisvoll umhüllt, und der Name, mit dem er bekannt ist, stammt aus der gegenwärtigen Statuette. Anders als die Mehrheit seiner deutschen Zeitgenossen, die nur selten einen klassischen Prototyp verwendet haben, zeigen die Arbeiten des Meisters der Budapester Abundance den expliziten Einfluss der Antike, die von italienischen Modellen vermittelt wird. Deutsche Bildhauer machten enorme Anstrengungen, das Genre der kleinen Bronze anzunehmen, nutzten aber eine völlig andere Technik. In der Regel modellierten sie ihre Bronzen nicht in Ton oder Wachs, wie es der Brauch in Italien war, sondern setzte die jahrhundertealte deutsche Tradition des Holzschnitzens fort. Das Modell für die weibliche Figur von Budapest - die einmal die Hornhaut gehalten haben muss, ein unverzichtbares Attribut von Plenty und Wealth - wurde auch in Holz geschnitzt, bevor es in Bronze gegossen wurde. Die bronzene Oberfläche reflektiert das ungewöhnliche Material seines Holzmodells, dessen Meißelmarken deutlich wahrnehmbar sind. Die Spuren von Pigment zeigen, dass der Bildhauer auch in dieser Hinsicht nicht in der Lage war, die Tradition der deutschen Holzskulptur abzuschütteln: Statt Patina wurde die Budapester Statuette ursprünglich mit einer dicken Schicht Farbe bedeckt. Dies verkleidete nicht nur die Unregelmäßigkeiten der Oberfläche, sondern zerstörte auch die typisch metallische Textur der Bronze. Text: © Miriam Szőcs
Künstler |
|
---|---|
Herunterladen |