Künstler: Pieter Bruegel The Elder
Datum: 1569
Größe: 1640 x 1140 cm
Museum: Kunsthistorisches Museum (Vienna, Austria)
Technik: Holz
Bruegel hat eine virtuose Struktur in seiner Darstellung einer Bauernfeier geschaffen: Der lange, überfüllte Banketttisch schafft eine Diagonale, auf der alle Figuren in der Komposition orientiert sind. Von außen, wo es noch Tageslicht ist, drücken andere Gäste in den Raum. Einer der Bagpipe-Spieler lenkt unsere Aufmerksamkeit auf die Front, wo er mit Neugier auf den bloßen Tarif sieht, der frisch serviert wird. Zwei Helfer benutzen eine Tür, die von den Scharnieren abgenommen wurde, um ihre Gerichte zu tragen. Ein Server, der Bier in leichter gehandhabte Krugs gießt und ein Kind, das auf einer Seite frisst, schließt das Gemälde vorne ab. Wenn wir der Figur am Ende des Tisches folgen, der die Gerichte zu den Hochzeitsgästen führt, werden wir zum wahren Protagonisten, der Braut geführt. Sie sitzt still vor einem grünen Tuch, das zu ihrer Ehre an der Strohwand mit einer Papierkrone aufgehängt wurde. Laut Flemish Custom durfte der Bräutigam bis zum Abend nicht an den Feiern teilnehmen, und die Braut durfte weder essen noch vorher sprechen. Leider ist nichts über die Inbetriebnahme dieser Arbeit bekannt, die wahrscheinlich Bruegels berühmteste ist. Wenn wir mehr wüssten, könnte es helfen, die umstrittene Frage zu lösen, ob das Gemälde eine Karikatur sein soll oder eine moralisierende Botschaft tragen soll. Bruegel-Wissenschaftler in Wien sind sich jedoch darin einig, dass die meisten der bisher gemachten Interpretationsvorschläge den wahren Sinn des Gemäldes nicht offenbart haben. Es wurde zum Beispiel versucht, die großen Schuhe mit dem deutschen Ausdruck „auf großem Fuß leben“ zu verbinden oder die zweiteilige Brautkrone als Hinweis zu sehen, dass sie bereits schwanger ist. Es ist viel mehr im Einklang mit Bruegels humanistischer Vorstellung von sich selbst, das Gemälde als neutrale Beobachtung ohne weiteres zu sehen. Die Wahl des Themas war in den Niederlanden nichts entscheidendes Neues in der Grafik und Malerei, aber nie zuvor hatte es mit einer solchen kompositorischen und motivischen Dichte und aus einer solchen wohlwollenden Distanz aufgenommen.© Cäcilia Bischoff, Meisterwerke der Bildergalerie. Ein kurzer Leitfaden zum Kunsthistorischen Museum, Wien 2010
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