Kartoffelhaus – (Sigmar Polke) Vorherig Nächste


Künstler:

Datum: 1967

Größe: 240 x 200 cm

Technik: Holz

Während der Nachkriegszeit unter extremen sozialen und wirtschaftlichen Zwängen aufgewachsen, entwickelte Sigmar Polke eine kritische Haltung gegenüber Autoritätsformen, Klassifizierung und Transformation von Routinen in Regeln. Sein Ansatz zur Kunstherstellung war experimentell, provokativ und mehrschichtig. Während noch Student an der Düsseldorfer Kunstakademie, Polke, zusammen mit Gerhard Richter und anderen, gründete der Kapitalist Realismus 1963, als ironischer Bezug auf die Kunst des staatlichen Sozialismus und eine kritische Antwort auf die Pop-Art der kommodifizierten westlichen Welt. Durch die Fokussierung auf künstlerische Produktion, die sich auf alltägliche Themen konzentriert und die Welt der Güter und des Konsums mit ironischer Ablösung betrachtet, will Polke Kunst für die Menschen auf der Straße schaffen anstatt für die kultivierte Mittelklasse.“Kartoffelhaus“ (Potato House) ist ein fünfseitiger Gitterwerkskäfig aus Holz und frischen Kartoffeln, die an jeder Fuge des Gitters eingenagelt werden. Kartoffeln sind als Grundnahrungsmittel in Deutschland nach dem Krieg ein wiederkehrendes Element in der Praxis von Polke. Er war fasziniert durch ihre selbstreproduktive Wachstumskapazität, sprießen über ihre gesamten Oberflächen und in alle Richtungen. Architektonisch spiegelt sich der Bau einem westdeutschen Gartenhaus der Mittelklasse wider, während das Dach auf ein amerikanisches Haus mit einem weißen Pickelzaun hinweist. Die Struktur ist weder ein einheitliches Gehäuse, noch ein freiliegender Käfig, da es eine Wand fehlt. Polke stellte die Kartoffeln als humorvolle Unregelmäßigkeit auf diese ansonsten perfekt geometrische, hausförmige Struktur vor.

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