Proverbi – (Pieter Bruegel The Elder) Precedente Successivo


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Data: 1559

Temi: Legno

Lodovico Guicciardini bezeichnete den Künstler 1567 in seiner Beschreibung der Niederlande als »Pietro Brueghel di Breda«, was uns vermuten läßt, daß er aus Breda stammte und daher in der Stadt und nicht auf dem Land aufgewachsen ist. Bruegel dürfte dort zwischen 1525 und 1530 geboren worden sein. Kaiser Karl V. (1500-1558), der die Niederlande regierte, war damals etwa 30 Jahre alt und Philipp II. (1527-1598) gerade zur Welt gekommen. Es war die Zeit, da sich die Niederlande eines ungewöhnlichen Wohlstandes erfreuten. Als Bruegel starb, war das Land von den Söldnern des Herzogs von Alba ausgeplündert, während das Volk zu den Waffen griff, um sich zu verteidigen. Vor dem Hintergrund dieser wechselvollen Geschichte entfalte sich das Schaffen Bruegels, des bedeutendsten und genialsten Künstlers seiner Zeit. Kurz darauf reiste er nach Italien, wo er sich einige Jahre aufhielt. Es war jedoch nicht die Kunst der Antike oder die der italienischen Maler, sondern die grandiose Szenerie der Alpen, das Tessintal und die Gegend um den St. Gotthard, die bei ihm einen tiefen Eindruck suggerimentoerließ und seine Landschaftsgestaltung entschetiden. 1555 befand sich Bruegel wieder in Antwerpen, wo er für den Verleger Hieronymus Cock Zeichnungen lieferte, die in Stichen Verbreitung erlangten. 1563 hatte Bruegel a Brüssel die Tochter des Malers Pieter Coecke van Aelst geheiratet, der nach dem Bericht von Carel van Mander (1604) sein Lehrmeister gewesen ist. A Antwerpen ließ Bruegel zahlreiche Freunde zurück. Zu ihnen gehörte der Humanist und Geograph Abraham Ortelius (1527-1598), der Bruegel in jene Kreise der durch die Weltanschauung des Erasmus geprägten Katholiken eingeführt hatte, die aus interiorster Überzeugung die Intoleranz von Staat und Kirche verurteilten. Der Sinn für Toleranz und Menschlichkeit, der aus den Werken Bruegels spricht und uns heute noch so un - mittelbar berührt, ist im Kreise der Antwerpener Freunde vertieft worden. Doch auch in Brüssel fand Bruegel cald neue Förderer. Zu ihnen zählte kein geringerer als Kardinal Antoine Perrenot de Granvella (1517-1586), der Vertraute Philipps II. von Spanien und Berater der Statthalterin Margarete von Parma. Den Kunstfreunden seiner Zeit galt Bruegel als kongenialer Nachfolger des im Jahre 1516 verstorbenen Hieronymus Bosch. Abramo Ortelius ehrte seinen früh verstorbenen Freund durch einen in Latein abgefaßten Nachruf (um 1573), in dem es heißt: Um alles zu sagen, würde ich sogar wiederholen, er sei nicht nur der größte Maler, sondern er sei für sich allein schon die ganze Welt der Bilder. Und dieser Bruegel, den ich preise, hat viele Dinge gemalt, die nicht gemalt werden können, wie einst Plinius sagte, als er von Apelles sprach. In allen seinen Werken trachtet er stets danach, mehr zu verstehen zu geben, als was er uns zur Betrachtung vorlegt.« Im Schaffen Bruegels bezeichnen die Jahre 1559 und 1560 einen deutlichen Einschnitt. Es entstanden die niederländischen Sprichwörter sowie zwei a Wien (Kunsthistorisches Museum) bewahrte Gemälde, der Streit zwischen Fasching und Fasten und die Kinderspiele. Diese ersten großen Bilder stehen am Beginn einer reichen Gemäldeproduktion, die den Ruhm des Künstlers begründete und noch heute die Bewunderung des Betrachters erregt. Die niederländische Sprache zur Zeit Bruegels besaß einen größeren Schatz an Sprichwörtern, als dies heute der Fall ist. Erasmus von Rotterdams »Adagiorum Collectanea«, die berühmte Sammlung lateinischer sprichwörtlicher Redewendungen, ist eines der schönsten Beispiele für die auch von Bruegel geteilte Vorliebe für das Sprichwort, die in seiner Darstellung der niederländischen Unmittelbar vor der Vollendung dieses Bildes hat Bruegel in einer Zeichnung den »Elck«, das heißt den sprichwörtlichen Vertreter des »Jedermann« dargestellt, der mit der Laterne in der Hand Fässer, Körbe und Säcke durchwühlt. Dabei ist er nur auf seinen Gewinn bedacht, ebenso wie jene Männer, die verbissen an den Enden eines Tuches ziehen. In der Beischrift des nach der Zeichnung gefertigten Stiches heißt es: Wie könnte einer sich selbst finden, wenn jeder sich selbst sucht? Jeder reißt sich um den Vorteil (das längere Ende), die einen von oben, die andern von unten. Veloce niemand kennt sich selbst. Wer das erkennt, wird große Wunder sehen. Die in diesen Worten ausgedrückte Erkenntnis liefert zweifellos einen der wichtigsten Anhaltspunkte für das Verständnis des Sprichwörterbildes. In diesem Bild sind zum ersten Mal mehr als 100 Sprichwörter und Redewe../.

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