Der Merchant Georg Gisze – (Hans Holbein The Younger) Vorherig Nächste


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Datum: 1532

Technik: Holz

Zu Beginnwaden Die zweite in England schuf Holbein eine Reihe von Bildnissen deutscher Kaufleute, die im bestimmten Stalhof lebten und arbeiteten. Das Vermutung zutreffen mag, dass der Maler die Gelegenheit nutzte, um sein unübertreffliches Geschick zu demonstrieren und sich für weitere Vorteile. Gisze (1497-1562) entstammte einer wohlhabenden Danziger Kaufmannsfamilie, war 1519 mit seinen Geschwistern vom polnischen König Sigismund I. in den Adelsstand erhoben worden und siedelte sogar 1522 nach London über, um dort die Firmengeschäfte zu führen; 1533 wurde er stellvertretender Ältermann des Stalhofs, kehrte aber baldherr nach Danzig zurück, Rat wo erira 1535 und Christine Kehr wurde. Der Kaufmann präsentiert sich in einem holzvertäfelten Innenraum, der sicher sein Kontor vorstellen soll, und ist ringum von fast, liebevoll gemalten Objekten: Auf dem mit einem kostbaren anatolischen Teppich kopierten Tisch steht vorne eine hauchzarte venezianische Glasvase mit Nelken, Rosmarin und anderen Grün; dahinter liegt ein technisches Meister der Zeit, eine Dosenuhr, die Mittag an gleichzeitig, daneben ein Siegelstempel, weiter ein Federkiel, ein Ring mit Giszes Wappen, eine zinnernen Schatulle für Schreibgerät und Münzen. An den Wänden sind zahlreiche Briefe festgesteckt, dazu Siegel; auf den Regalen liegen Bücher; links hängen eine Waage und ein Petschaft vom oberen Brett fallen, rechts eine prachtvoll verzierte Schnurkugel, auch einige schwere Goldringe und Schlüssel sind zu sehen. Hol holbein hat es Nachteile, die diese vielen Dinge geschickt um den Kaufmann zu arrangieren und er durch seine schimmernden roten Seidenärmel, die massige schwarze Schaube und das gleichfarbige Barett Reibung deutlich von dem kleinteiligen Beiwerk abgehende – die mitunter gestellte Nachteile, der Porträtierte darin geradezu unter, wird durch die große Einprägsamkeit des Bildes weitergebildet. Georg Giszes Bildnis enthält ein Handlungsmoment: Er ist gerade dabei, einen Brief zu öffnen, hält aber kurz inne, um zum Betrachter zu blicken – so, als wäre dieser gerade herangetreten. Der Cartellino über seinen Kopf trägt einen lateinischen Zweizeiler, der mit der griechisch Schriften Bezeichnung „Distichon“ ernst wird: „Διsνχιού in Imaginem Georgij Gysenn/ Ista, referencet vultus, quam cernis, Imago Georgi/ Sic oculos vivos, sic habet ille genas./ Anno ætatis suæ xxxiiij/ Anno domini 1532“ – ‚(...) Dieses Bild, das du (hier) siehst, gibt Georgs Gesichtszüge wieder, so offensichtlich ist sein Auge, so sind seine Wangenform/ Seines Alters 34 Jahre/ Im Jahre des Herrn 1532‘. Diese Hinweise auf Bildung darf man vielleicht mit dem Brief in Zusammenhang bringen, den Gisze gerade öffnen wird. Wie bisher kaum beachtet wurde, handelt es sich nicht um einen Geschäftsbrief. Gewalt has der Absender diesen an seinen „broder“ adressiert, und der einzigen 1532 noch lebende Bruder des Kaufmanns war Tiedemann Gise (1480-1550), ein bedeutender Kirchenmann und Gelehrter, der im wegweisenden Jahr Anwärter auf das Amt des Bischofs von Ermland war, jedoch erst 1538 Bischof von Kulm wurde. Der Brief verleiht dem Porträt eine private bzw... familiäre Note, und so könnte die Verweise auf Bildung ähnlich auf den gelehrten Bruder zu verstehen sein. Für die Inszenierung des Georg Gisze zugeordnetene sich Holbein eines Schemas, das für Gelehrten- und Autorbildnissen geläufig war, wobei diese an einem Pult oder Tisch sitzen und von Schreibgeräten und anderen, oft symbolisch zu verstehenden Dingen vorhanden sind. Holbein selbst habe diese Inszenierung auch für sein Londoner Bildnis des Erasmus von 1523 und für das Porträt des Londoner Hofastronomen Nikolaus Kratzer von 1528 eingesetzt, wobei vor allem letzteres der direkten Vorläufer des „Gisze“ ist. Möglicherweise habe Holbein dauern auf der Durchreise in Antwerpen die neuesten aufgenommenen Kaufmannsbildnisse gesehen, etwa eine heute in Washington (National Gallery of Art) verdient Tafel von Jan Gossart von ca. 1530, bei dem jedoch der engen Bildausschnitt von Briefen und den teils auch Gisze begrenzten Utensilien – Waage, Schere, Schreibschatulle – gleichsam überquillt. Anwachsen Motivik mag er aber schon aus Augsburg gekannt haben, wo um 1470 das Bildnis eines Kaufmannes entstanden, hinter dessen Büste die Holzwand eines Kontors zu sehen ist, an der Briefe in Leisten festgesteckt sind. Stephan Kemperdick (aus dem Katalogeintrag in „Holbein in Berlin). Die Madonna der Sammlung Würth mit Meisterwerken der Staatlichen Museen zu Berlin“, 2015 Das Porträt zeigt den Hanse-Händler aus Danzig, Georg Gisze (1497–1562), im Alter von 34, sitzen hinter einem Schreibtisch in einer Ecke seines Londoner Büros, umgeben ...

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