Isaac Sailmaker

Isaac Sailmaker

geboren: 1633

Tod: 1721

Biographie:

Isaac Sailmaker war ein niederländischer Maler der Barockzeit, der in England als Marinemaler tätig war. Bis heute ist nicht klar, ob alle Bilder, die ihm zugeordnet werden, auch von ihm stammen, da er seine Werke nie signiert hat und ihm viele frühe britische Seefahrtsbilder pauschal zugeordnet wurden.
Über das Leben von Isaac Sailmaker ist nur sehr wenig überliefert. Einzelne Informationen stammen vor allem aus den Notizbüchern von George Vertue sowie aus zeitgenössischen Papieren, die erstmals von Judith Aldrick am National Maritime Museum in Greenwich gesichtet und von ihrem Vater F. B. Cockett 1995 veröffentlicht wurden. Demnach wurde Isaac Sailmaker wahrscheinlich 1633 in Scheveningen in den Niederlanden als Isaac Zeilmaker geboren. Von dort ging er bereits sehr früh nach London und lebte im Haus des Malers Georg Geldorp, der aus Antwerpen stammte und bereits 1623 nach London gekommen war. Geldorp hatte einen Ruf als Maler durch einige wenige Bilder errungen, war aber vor allem Kunsthändler und lud überwiegend ausländische Maler in sein Haus ein, die sich in London niederlassen wollten, darunter Anthonis van Dyck und Peter Lely. Von Charles I. wurde er zudem als Kurator der königlichen Kunstsammlung eingesetzt. Nach dessen Hinrichtung 1649 stand Geldorf mit Oliver Cromwell im Kontakt und malte für diesen.
Isaac Sailmaker arbeitete als Assistent für Geldorf und malte in dessen Auftrag 1653 ein Gemälde der Seeschlacht bei Gabbard vom 2. bis 3. Juni zwischen George Monck und Cornelis Tromp im Englisch-Niederländischen Krieg mit Oliver Cromwell im Vordergrund. 1657 entstand ebenfalls im Auftrag Geldorfs und Cromwells ein Bild der Flotte vor Mardyke , das verschollen und nur nach Aufzeichnungen nachzuweisen ist. Aus dieser Zeit stammen zudem zwei erste Schiffsporträts, die im Trinity House aufbewahrt werden. Dabei handelt es sich um Gemälde der Sovereign of the Sea als eines der ersten Schiffsporträtgemälde Englands sowie der Royal Prince.
Geldorf starb 1665, nachdem er drei Jahre zuvor von Charles II. als Bilderreiniger und -restaurator eingesetzt worden war. Sailmaker wurde erst 1695 wieder erwähnt, er lebte zu dieser Zeit in der Ortschaft Whitefriars mit seiner Frau Elisabeth und seiner gleichnamigen Tochter. Die fehlenden Informationen über Sailmaker, aber auch über andere Seefahrtsmaler wie Jacob Knyff, J.K.D. van Beecq und Adrian van Diest werden auf die Verlegung der Werkstatt Willem van de Velde des Älteren und Willem van de Velde des Jüngeren nach London 1673 zurückgeführt, die bereits in kurzer Zeit den Markt vollständig dominierten und damit andere Maler verdrängten. Nach dem Tod von Willem van de Velde dem Jüngeren 1707 wurde Sailmaker bekannter und bekam neue Auftraggeber.
1708 wurde Sailmaker von dem britischen Parlamentsabgeordneten Colonel John Lovett beauftragt, den zweiten Leuchtturm von Eddystone zu malen, der 1755 abbrannte. Sailmaker malte vier Versionen des Bildes, von denen drei erhalten geblieben sind. In der Folge malte Sailmaker viele weitere Bilder im Auftrag von Privatpersonen. Er starb 1721 im Alter von 88 Jahren in London am King’s Bench Walk.
Bis in die frühen 1970er Jahre gestaltete sich die Zuordnung von Seefahrtsmalereien aus England aus der Zeit vor 1720 schwierig. Es war bekannt, dass es neben den van de Veldes weitere Marinemaler gegeben hatte, die auch namentlich bekannt waren. Es handelte sich dabei um Sailmaker, Jacob Knyff, J.K.D. van Beecq und Adrian van Diest. Während van Beecq und van Diest ihre Werke signierten, war dies von Sailmaker und Knyff nicht bekannt, und da eine eindeutige Zuordnung des Malstils zu den Namen ebenfalls fehlte, konnten die Bilder beider Maler nicht auseinandergehalten werden.
Diese Situation führte dazu, dass lange Zeit beinahe jedes Seestück aus der Zeit vor 1720, welches nicht eindeutig einem der anderen Maler zugeordnet werden konnte, als „Sailmaker“ verkauft wurde und Sailmaker zum „Vater der britischen Seefahrtsmalerei“ wurde. Dabei war erkennbar, dass das Sailmaker-Oeuvre aus zwei sehr unterschiedlichen Stilen bestand, wobei einer deutlich weiter entwickelt und feiner war als der andere.
1971 tauchte überraschend ein Gemälde des Eddystone-Leuchtturms auf, dessen Motiv bereits von einer signierten Radierung Sailmakers bekannt war und so eine sicherere Einordnung seines Malstils erlaubte. Im Folgejahr 1972 wurde zudem ein Gemälde von Jacob Knyff mit Signatur entdeckt. Aufgrund dieser beiden Funde konnte nun der Stil beider Maler unterschieden werden; Knyff war dabei der eindeutig feinere und künstlerisch bedeutendere Maler, während Sailmaker die eher primitiver wirkenden, statischeren Werke zugeordnet wurden.
F. B. Cockett führt in seinem Werkverzeichnis 57 Gemälde und 11 Radierungen auf, die Isaac Sailmaker sicher zugeordnet werden, nimmt aber eine sehr viel höhere Anzahl tatsächlich von Sailmaker stammender Bilder an. Dabei handelt es sich vor allem um Seefahrts- und Schlachtszenen der englischen Flotte, Schiffsporträts sowie einige Landschaftsbilder von Greenwich, Sheerness und Portchester Castle. Die Qualität der Bilder Sailmakers ist sehr unterschiedlich, sie sind in der Gestaltung vorwiegend eher naiv, jedoch sorgfältig ausgeführt. Der Wert seiner Bilder wird vor allem in der historischen Dokumentation zeitgenössischer Seefahrt gesehen.

Mehr...

Wikipedia link: Click Here

Isaac Sailmaker – Meistgesehen Kunstwerke