Ort: Rotterdam
geboren: 1628
Tod: 1670
Biographie:
Adriaen Hendriksz Verboom, auch Hendricksz, war ein niederländischer Maler und Radierer des Barock, der sich im Goldenen Zeitalter hauptsächlich der Landschaftsmalerei widmete.
Adriaen Hendriksz Verboom wurde in Rotterdam geboren. Sein jüngerer Bruder Willem Hendriksz Verboom (1640–1718) war sein Schüler und wurde ebenfalls Landschaftsmaler. 1649 heiratete Adriaen Hendriksz Verboom in Rotterdam Meynarda Jans aus Enkhuizen. Er wirkte ab 1650 in Haarlem und ab 1661 längere Zeit in Amsterdam. Seine Frau veröffentlichte 1664 ihren Beitrag zur Querelle des femmes, das 296-zeilige Gedicht Plädoyer für unsere Mutter Eva, eine Kritik zu Joost van den Vondels Tragödie Adam im Exil aus demselben Jahr. 1666 erscheint Verboom im Malerregister von Jan Sysmus als Amsterdamer, im Gegensatz zu seinem in Rotterdam gebliebenen Bruder. Seine Frau erkrankte und verfasste daraufhin am 26. Juli 1667 ihr Testament. Am 29. Juli 1667 wurde ihre Leiche in der Oudezijds Kapel in Amsterdam beigesetzt, was fünfzehn Gulden kostete.
Als das Testament aufgesetzt wurde, wohnte das Paar in der Jodenbuurt, in einem Zimmer in der Breestraat (heute Jodenbreestraat) über den sephardisch-jüdischen Geschäftsmann Daniel Pinto (1610–1681), an der Ecke Sint Antoniesluis (Sankt Antoniusschleuse), der bis 1658 der Nachbar von Rembrandt van Rijn war. Rembrandt besaß bis zu seinem Bankrott das Nachbargebäude, das 1911 als Museum Het Rembrandthuis (Museum Das Rembrandthaus) eröffnet wurde. Vorherige Eigentümer von Daniel Pintos Haus waren unter anderem der Maler Cornelis van der Voort (1576–1624), der Kunsthändler Hendrick van Uylenburgh und der Maler Nicolaes Eliaszoon Pickenoy, von dem Pinto das Haus für 9.000 Gulden erwarb. Die Gegend galt im Goldenen Zeitalter als Künstlerviertel, in dem viele Maler, Kunsthändler und auch Juweliere wohnten.
Verboom kehrte irgendwann nach Rotterdam zurück, wo er starb und am 26. April 1673 beigesetzt wurde.
Seine Landschaftsmalerei scheint von Jacob van Ruisdael beeinflusst zu sein, die Figurenstaffagen in den Landschaften wurden im Laufe der Zeit jeweils Johann Lingelbach, Adriaen van de Velde, Philips Wouwerman, Jacob de Witt oder Gerrit Adriaensz Berckheyde zugeschrieben. Zu der Zeit war es nichts Ungewöhnliches, wenn Maler die Staffage von anderen Malern malen ließ. Viele flämische und niederländische Maler arbeiteten so an Bildern zusammen.
Adriaen Hendriksz Verboom war mit Werken in den Hamburger Sammlungen von Nicolaus Hudtwalcker und Emma Budge vertreten. Gemälde und Radierungen von ihm sind unter anderem in der Hamburger Kunsthalle, in der Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, im Städel Museum in Frankfurt am Main, in der Graphischen Sammlungen Weimar, im Staatlichen Museum Schwerin, im Museum Rotterdam, im Museum Boijmans Van Beuningen in Rotterdam, im Rijksmuseum Amsterdam, im Amsterdam Museum, in Teylers Museum in Haarlem, im Museum De Lakenhal in Leiden, im Statens Museum for Kunst in Kopenhagen, im Schwedischen Nationalmuseum in Stockholm, in der Slowakischen Nationalgalerie, im Puschkin-Museum in Moskau, im Watford Museum, in der Courtauld Gallery in London, im Nostell Priory in Wakefield, in der Kelvingrove Art Gallery and Museum in Glasgow, in der National Gallery of Scotland in Edinburgh, in der Art Gallery of South Australia, im Harvard Art Museums in Cambridge, Massachusetts, im Metropolitan Museum of Art in New York, in der Morgan Library & Museum in New York, im J. Paul Getty Museum in Los Angeles, im Philadelphia Museum of Art, Museum of Fine Arts, Boston und im Fine Arts Museums of San Francisco zu finden.
In Arnold Houbrakens Lexikon De groote schouburgh der Nederlantsche konstschilders en schilderessen (1718–1719) tauchte erstmals der Name Akerboom auf. In der deutschen Übersetzung von Alfred von Wurzbach Arnold Houbraken's grosse Schouburgh der niederländischen Maler und Malerinnen von 1880, Band I, ging Wurzbach von einem Druckfehler aus, der den Namen A. Verboom in Akerboom verwandelte und so einen neuen Maler schuf. In der Übersetzung auf Seite 318 beließ er den Namen Akerboom, während er im Inhaltsverzeichnis auf Seite 465 Verboom (Akerboom), Abraham, Maler, 318 eintrug. In seinem Niederländischen Künstlerlexikon: mit mehr als 3000 Monogrammen, Band 2, von 1910 wies Wurzbach noch einmal darauf hin, distanzierte sich aber diesmal von dem Vornamen Abraham, der in älteren Lexika auftauchte. Der Name Akerboom wurde von verschiedenen älteren Lexika aufgenommen, wie zum Beispiel das Allgemeine Künstlerlexikon (1779) von Johann Rudolf Füssli und Hans Heinrich Füssli. Im Thieme-Becker von 1910 wurde angedeutet, dass es den Maler Akerboom gegeben haben könnte. Als Grund dieser Annahme wurde angegeben, dass kein Bezug Verbooms zur Stadt Doornik (in Wurzbachs Übersetzung Tournay) bekannt sei, die Houbrakens Akerboom in einem Gemälde dargestellt haben soll.
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