Daniel Hopfer

Daniel Hopfer

Ort: Kaufbeuren

geboren: 1470

Tod: 1536

Biographie:

Daniel Hopfer der Ältere war ein deutscher Waffenätzer, Radierer und Holzschneider. Seine kunstgeschichtliche Bedeutung erlangte er als Erfinder der Ätzradierung und als einer der Wegbereiter und Verbreiter der Renaissancekunst in Deutschland.
Daniel Hopfer war der Sohn des Malers Bartholomäus Hopfer und der Anna Sendler. Geboren und ansässig in Kaufbeuren, übersiedelte er früh nach Augsburg und erwarb dort 1493 das Bürgerrecht, wie es im Bürgerbuch vermerkt ist: „It, uff Sampsttag vor Galli a.etc. Lxxxxiij hatt daniel Hopper von Kauffbeuren maler das Burgerrecht erkauft“.
1497 wird erwähnt, dass Daniel Hopfer mit Justina Grimm verheiratet ist. Sie ist die Schwester des Augsburger Verlegers und Humanisten Sigismund Grimm, der auch Stadtarzt und Apothekeninhaber ist. Der Ehe entstammen drei Söhne, Jörg, Hieronymus und Lambert.
Die Augsburger Steuerlisten, in denen Daniel Hopfer bis zu seinem Tode auftaucht, geben Aufschluss über seine Vermögensverhältnisse und offenbaren einen stetigen sozialen und finanziellen Aufstieg. Ab 1505 besitzt er ein eigenes Haus.
Hinweise auf seine berufliche Ausbildung sind sehr kärglich. Fest steht, dass er als Vertreter der Schmiedezunft im Rat der Stadt saß. Zur damaligen Zeit gehörten aber auch die Maler zu dieser Zunft. Seine Nähe zum Schmiedehandwerk ist durch seine Ätzarbeiten auf Waffen und Rüstungen bekannt. Zudem lebte er längere Zeit im Schmiedeviertel von Augsburg. In der Fachliteratur wird sein Beruf entweder als Maler, Ätzmaler oder Plattner angegeben.
Am 28. Januar 1524 wird ihm in Vertretung Kaiser Karls V. vom Bruder des Kaisers, Erzherzog Ferdinand ein Wappenbrief ausgestellt, womit er in die „alte ehrbare Wappengenossenschaft“ aufgenommen ist. Bemerkenswert ist auch sein Eintreten für die Reformation. 1536 wird „Thoniel Hopfer Zwelffer und Maler“ unter den verstorbenen Meistern angeführt. Seine Witwe wird in den Steuerlisten weitergeführt.
Obwohl Daniel Hopfers Arbeiten vom künstlerischen Standpunkt nicht zu den bedeutendsten seiner Zeit zählen, sind sich die Kunsthistoriker weitestgehend darüber einig, dass er als Schöpfer und Erfinder der Ätzradierung betrachtet werden kann. Es ist anzunehmen, dass Daniel Hopfer bereits um 1500 erste Versuche mit der Herstellung von geätzten Eisenplatten machte, um sie als Druckplatten zur Produktion von Grafiken zu verwenden.
Das heute erhaltene künstlerische Werk Daniel Hopfers umfasst größtenteils radierte Blätter, die einzeln zum Verkauf bestimmt waren. Dazu kommen noch einige Titelholzschnitte für Bücher, wenige Metallarbeiten sowie seltene Handzeichnungen. Wenn vorhanden, besteht seine Signatur aus den Buchstaben D H, zwischen denen ein Zeichen abgebildet ist, das von den Historikern als Augsburger Pyr (Pinienzapfen des Stadtwappens) oder Hopfendolde interpretiert wird. Eine Datierung seiner Werke nahm Hopfer nur selten vor, sodass eine zeitliche Einordnung seiner Arbeiten nur indirekt möglich ist.
Es gibt nur zwei Ätzarbeiten, die nachweislich von Daniel Hopfer stammen und von ihm selbst signiert wurden. Dabei handelt es sich um ein Schwert, das sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg befindet und ein Turnierschild in der Armeria Real in Madrid. Die Ornamente und Figuren auf einem Rossharnisch des Deutschen Historischen Museums Berlin und eines Rüstungsharnisch im Historischen Museum Moskau zeigen jedoch Verbindungen zu Schwert und Schild. Man kann davon ausgehen, dass Daniel Hopfer Waffenätzungen für hochgestellte Persönlichkeiten, vielleicht sogar den Kaiser selbst, angefertigt hat. Ein großer Anteil seines damaligen Ansehens mag darauf zurückzuführen sein.
Bevor Daniel Hopfer die Radierung als Bildreproduktionstechnik einführte, gab es bereits zwei im 15. Jahrhundert entwickelte und erprobte Verfahren, den Holzschnitt und den Kupferstich. Während der Holzschnitt in früher Zeit als Hochdrucktechnik zur Herstellung von Einblattholzschnitten und für die Buchillustration Anwendung fand, schien der Kupferstich als Tiefdrucktechnik vorerst nicht dafür geeignet. Dieser etablierte sich aber rasch als eigenständige Kunstform, wie sie durch die Arbeiten von Albrecht Dürer bekannt ist.
Bei der von Daniel Hopfer erfundenen Ätzradierung handelt es sich, wie beim Kupferstich, ebenfalls um ein Tiefdruckverfahren. Die Vertiefungen auf der Platte, die später die Druckfarbe aufnehmen sollen, werden jedoch nicht auf mechanischem Weg mit Sticheln oder anderen Werkzeugen hergestellt, sondern durch Säuren geätzt. Hopfer verwendete dazu geschmiedete Eisenplatten. Ungeklärt ist hingegen noch die Frage, ob sich die Ätzmalerei auf Waffen und die Technik der Radierung gleichzeitig oder hintereinander entwickelt haben.
Das auf Papier erhaltene Schaffen Hopfers lässt sich inhaltlich in fünf verschiedene Bereiche einteilen:
Sehr eigenständig verarbeitete Hopfer gotische Elemente mit italienischen Renaissancevorlagen, die durch Wiederentdeckung römischer Wandmalereien modern geworden waren. Mit seinen Arbeiten beeinflusste Hopfer wesentlich die Einführung und Verbreitung der Renaissance in Deutschland. Für Augsburger Verleger erstellte er verschiedene Titelholzschnitte mit Figuren und ornamentalen Verzierungen. Ebenso fanden seine kunsthandwerklichen Entwürfe Anwendung bei der Herstellung von Brettspielen, Dolchscheiden, Waschschränken und Tabernakeln sowie auch bei der Gestaltung von Monstranzen oder Altären. Einige wenige Gouachen und Federzeichnungen sind von Daniel Hopfer erhalten. Kunsthistoriker vermuten, dass es sich dabei um Vorzeichnungen für Fresken handelt, da keine diesbezüglichen Radierungen bekannt sind.

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