Ernst Oppler

Ernst Oppler

geboren: 1867

Tod: 1929

Biographie:

Ernst Oppler war ein Maler und Grafiker des deutschen Impressionismus.
Sein Schaffen ist kennzeichnend für den Übergang von der Kunst des 19. Jahrhunderts hin zur Klassischen Moderne zur Zeit des Wilhelminismus und der Weimarer Republik. Er war frühes Mitglied der Berliner Secession und bereicherte diese als Porträtist (auch mit zahlreichen Selbstporträts) und als Radierer. Er gilt zudem durch seine 1909 einsetzende Begeisterung für das russische Ballett als bedeutendster deutscher bildkünstlerischer Chronist des Bühnentanzes im 20. Jahrhundert.
Ernst Oppler wuchs im Umfeld einer großbürgerlichen jüdischen Familie Hannovers auf. Sein Vater war der Architekt Edwin Oppler, der zahlreiche Gebäude der Stadt entworfen hatte; er starb, als Ernst elf Jahre alt war. Seine Mutter war Ella Oppler, geb. Cohen (1843–1912). Ernst Oppler hatte drei jüngere Brüder: den späteren Bildhauer Alexander Oppler (1869–1937), den späteren Arzt Berthold Oppler (1871–1943) sowie den späteren Rechtsanwalt und Notar Siegmund Oppler (1873–1942). Seine Cousine war die Designerin Else Oppler-Legband.
Ernst Oppler zog im Sommer 1886 zum Studium an der Akademie der Bildenden Künste nach München. Erst besuchte er als Vorbereitung die Malschule von Paul Nauen. An der Akademie wurde er am 18. Oktober 1886 aufgenommen, am selben Tag wie sein späterer Secessions-Kollege Lesser Ury, und studierte ab dem Wintersemester 1886/87 bei Nikolaus Gysis, Ludwig von Löfftz und Karl Raupp. Zusätzlich nahm er Unterricht an der privaten Zeichenschule von Heinrich Knirr. Bereits 1892 erwarb Prinzregent Luitpold von Bayern das Gemälde Träumerei für seine Sammlung; im folgenden Jahr wurde Oppler auf der Weltausstellung in Chicago ausgezeichnet.
Opplers Frühwerk zeigt noch deutlich die akademischen Einflüsse der Münchener Schule. Wohnhaft war Oppler in München seit 1892 in der Adalbertstraße Nr. 6 und bezog später eine Wohnung in der Giselastraße Nr. 5, ein Haus neben Lovis Corinth, der in Nr. 7 lebte. Es ist davon auszugehen, dass Oppler in den Künstlerkreisen Schwabings verkehrte, etwa im Freundeskreis von Fanny zu Reventlow. Als Mitglied der Freien Vereinigung der XXIV stellte er 1893 auch erstmals in Berlin in der Galerie Eduard Schulte aus.
Ende des 19. Jahrhunderts zeichnete sich ein Bedeutungsverlust der beiden führenden Kunstakademien München und Paris ab. Anders als viele seiner Zeitgenossen zog Oppler nicht nach Paris, sondern 1894 nach London, wo er bis 1897 blieb. Wenngleich diese Stadt und deren Vorstädte die negativen Folgen der Industrialisierung zu spüren bekommen hatten, bevorzugte es Oppler, im wohlhabenden Westen der Stadt (Maida Hill, Kensington und Chelsea) Quartier zu beziehen. Dort erlernte er das Radieren nach seinem Vorbild, dem Maler James McNeill Whistler, und wurde bei einem zweiten Aufenthalt in London auf dessen Einladung 1898 Mitglied der International Society of Sculptors, Painters and Gravers. Whistler stand auch Porträt für eine Studienreihe von Oppler. Der englische Einfluss wurde charakteristisch für sein Werk als Radierer.
1895 wurde Oppler Mitglied der Münchener Secession und bald Mitglied der Berliner Secession, was auf das Engagement Max Liebermanns zurückging. Ab 1895 wurden Opplers Werke auf sechs Biennalen in Venedig gezeigt. Auf der großen Kunstausstellung 1901 im Glaspalast wurde von der Münchener Secession Opplers Der Brief gezeigt, der noch deutlich biedermeierliche Züge trägt. „Die angenehmen Eigenschaften der Opplerschen Art und sogar eine persönliche Note liess ein genrehaftes Interieur ‚Der Brief‘ am besten zur Geltung kommen“ schrieb die Die Kunst für alle. Ein Jahr später wurde das Werk vom Kestner-Museum in Hannover angekauft.
1901 zog er ins kleine niederländische Dorf Sluis und widmete sich u. a. der Landschaftsmalerei. Auf der Düsseldorfer Ausstellung 1902 zeigte er das Gemälde Musik (ein Thema, das später in seinem Werk eine größere Rolle einnahm). Zwischen 1901 und 1905 wandelte sich sein Malstil unter dem Einfluss der Pleinair-Methode in der Farbgebung stetig von einer gedämpften Tonmalerei zu einer farbintensiveren Lichtmalerei, die fast abstrakte Züge annimmt. Während dieser Zeit hatte er auch engen Kontakt mit Paul Baum, der ebenfalls als impressionistischer Freiluftmaler in den Niederlanden arbeitete. Er begegnete u. a. Emil Pottner und Konrad von Kardorff, die zu Besuch nach Sluis kommen. Anschließend reiste Oppler ins nordfranzösische Dieppe, (wo zuvor schon Carl Spitzweg und Frits Thaulow gemalt hatten) und malte vornehmlich Strandszenen. Ausflüge unternahm er auch nach Belgien. Anfang 1904 fand in Brüssel die belgische Kunstausstellung statt, welche den Titel „Exposition des peintres impressionnistes“ trug. Aus Deutschland wurden nur Werke von Hans von Bartels, Eugen Kampf und Ernst Oppler gezeigt. Zur großen Kunstausstellung in Dresden zeigte Oppler sein „Selbstbildnis“, das ihn in seiner Eigenschaft als jungen Kunstsammler zeigt, auf der Künstlerbund-Ausstellung der Münchener Sezession neben einem Stillleben das Damenporträt „Auf der Terrasse (Portrait der Miss B.)“.

Mehr...

Wikipedia link: Click Here

Ernst Oppler – Meistgesehen Kunstwerke