geboren: 1885
Tod: 1962
Biographie:
James Francis Hurley und engagierte den Fotografen, um seine eigene, geplante Reise zu dokumentieren, nämlich die Durchquerung der Antarktis auf einer Strecke von 2.900 km. Shackletons Schiff „Endurance“ erreichte allerdings nicht einmal das antarktische Festland, sondern blieb im Januar 1915 im Packeis des Weddell-Meeres stecken. Eines der berühmtesten Fotos von der im Eis eingeklemmten Endurance machte Frank Hurley in einer Polarnacht. Er verwendete dazu 30 Blitze gleichzeitig. Im Oktober 1915 wurde die Endurance von den Eismassen zerdrückt und sank. Nach zwei monatelangen Biwaks auf Eisschollen („Ocean Camp“ und „Patience Camp“), die mit der Drift durch das Weddell-Meer nach Norden wanderten, gelangten alle Teilnehmer der Expedition nach dem Auseinanderbrechen der Eisschollen mit den Beibooten der Endurance auf die unbewohnte Insel Elephant Island. In einem der Beiboote machten sich 6 Mann von dort auf die rund 1000 km lange Seereise nach Südgeorgien, wo es eine Walfangstation gab. Dort überquerten Shackleton und zwei weitere Mitglieder der Expedition die als unüberwindlich geltenden Gebirgsketten der Insel (Höhe ca. 3000 m), um zur Walfangstation zu gelangen. Im Zuge der danach von Shackleton organisierten und sich über Monate hinziehenden Rettungsaktion wurden alle Teilnehmer der Expedition im August 1916 gerettet.
Hurley gehörte zu denen, die auf der Insel Elephant Island im Weddell-Meer monatelang auf die Rückkehr Shackletons gewartet hatten, unter zwei umgedrehten Rettungsbooten notdürftig vor Wind und Kälte geschützt. Er galt unter den Seeleuten als eisenharter, mutiger Mann, der auch bei schwierigsten Bedingungen seiner Arbeit nachging. So barg er einen Teil seines Materials aus dem gesunkenen Schiff, indem er in das eisige Wasser hinabtauchte. Bei dem anschließenden Weg über das Eis musste er sich notgedrungen bei seinen Fotos auf hundert belichtete Glasplatten beschränken, die er in Blechkanister einlötete. „Hurley ist ein Krieger mit der Kamera und würde überall hingehen oder alles tun, um zu einem Bild zu kommen“, urteilte der Erste Offizier der „Endurance“. Dies bewies er dann, als er, heimgekehrt, Kriegsfotograf auf den Kriegsschauplätzen des Ersten Weltkriegs an der Westfront wurde. Seine Bilder sind eindrücklich und haben trotz des Schreckens der Themen einen ungewöhnlich ästhetischen Reiz. Hurley machte dabei nie einen Hehl daraus, dass er einen Teil seiner Bilder bearbeitete, mit der Folge, dass sie letztlich nicht mehr dokumentarisch waren.
Für seine spektakulären Bilder erzielte Hurley Preise, die nie zuvor für ähnliches Material verlangt und bezahlt worden waren, und machte eine im Grunde vollständig gescheiterte Expedition zu einer der großen Abenteuergeschichten seiner Zeit. Der Expeditionsfilm wurde 1919 unter dem Titel „South“ erstmals aufgeführt, später wurden unterschiedliche Versionen bei Vorträgen oder in normalen Kinovorstellungen international gezeigt. Für diesen Film kehrte er sogar im Spätsommer 1916 an den Platz der Rettung zurück, um die Abfahrt Shackletons mit dem Ruderboot nachzustellen.
Noch 1916, gleich nach seiner Rettung, kam Hurley im Rang eines Captain als Frontberichterstatter nach Europa. Zunächst lieferte er die üblichen Fotos – Gruppenbilder, Soldaten im Unterstand und dergleichen. Dann, unter dem Schock eigener Erlebnisse, änderten sich die Motive, zeigten die blutige Wirklichkeit, die verwüstete Kraterlandschaft Flanderns, Baumstümpfe, Ruinen, Leichen... Für derartige Bilder nahm er hohe persönliche Risiken auf sich. Hier, mitten im Krieg, unternahm er auch seine ersten Experimente mit Farbe; ihm gelangen einige der seltenen Farbfotos aus dem Ersten Weltkrieg. Allerdings versuchte er oft, die Wirkung seiner Aufnahmen durch Dunkelkammertricks noch zu erhöhen – und bekam deswegen Schwierigkeiten mit seinen Vorgesetzten, die reine Dokumente des Kriegsgeschehens erwarteten, keine Inszenierungen. Schließlich wurde er nach Palästina versetzt, an die osmanische Front.
Im Zweiten Weltkrieg, Hurley war 55 Jahre alt, meldete er sich wieder zum Fronteinsatz, wurde aber mehrfach abgewiesen. Er korrigierte die Altersangabe in seinem Pass, endlich setzte man ihn im Nahen Osten ein, als Chef einer Truppe junger Kameraleute. Wieder gab es Konflikte, weil er nicht davon lassen wollte, Kampfszenen nachzustellen oder Bildmaterial nachträglich zu verändern. Nach sechs Jahren kehrte er, enttäuscht und müde, nach Australien zurück.
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