Georg Pencz

Georg Pencz

Ort: Bad Windsheim

geboren: 1500

Tod: 1550

Biographie:

Georg Pencz war ein bedeutender Maler, Zeichner und Kupferstecher des Manierismus und wird mit den beiden Brüdern Beham der Gruppe der Nürnberger Kleinmeister zugerechnet.
Georg Pencz war Geselle („Mahlknecht“) bei Albrecht Dürer und wurde 1532 offiziell zum Nachfolger von Albrecht Dürer als Stadtmaler von Nürnberg ernannt.
Geboren wurde Georg Pencz wahrscheinlich um 1499/1500 in Westheim bei Bad Windsheim. Das Alter ergibt sich aus den Verhörprotokollen von 1525 („im 25. Lebensjahr“), der Ort aus einer Erbauseinandersetzung von 1555, in der Georg Pencz und seine nächsten Benz-Verwandten (die heutige Schreibweise der Familie ist Benz) aus (Bad) Windsheim genannt sind. 1514 erhielt der Stammvater dieser Familie, „Hanns Penncz von Westhenn“, das Bürgerrecht in Windsheim. Bis 1513 ist dieser „Hanns Penntz“ (mit dieser Schreibweise) noch im südlich von Bad Windsheim gelegenen Westheim (Gemeinde Illesheim) auf dem Anwesen des späteren Schulhauses nachweisbar .
Der Maler Georg Pencz erscheint erstmals am 8. August 1523 in den Nürnberger Urkunden, als er das Bürgerrecht der Stadt Nürnberg erwarb. Die Gebühr in Höhe von 4 fl. spricht dafür, dass sein Vater kein Nürnberger Bürger war. Bereits 1521 soll Georg Pencz bei der Ausmalung des Rathauses (nach den Vorlagen von Dürer) beteiligt gewesen sein.
Im Herbst 1524 gehörte Georg Pencz zum konspirativen Kreis um den Reformtheologen Thomas Müntzer. Müntzer will um diese Zeit seine auf dem Index stehende „Schutzrede“ gegen Martin Luther in Nürnberg zu Druck bringen. Die Maler Georg Pencz, Barthel Beham und Sebald Beham, allesamt Anhänger Müntzers, sollten diese „Schutzrede“ bildlich untermauern. Diese konspirativen Sitzungen wurden aber durch Denunziation verraten und die drei Maler kamen, zusammen mit dem Nürnberger Schulrektor Hans Denck, in dessen Haus die Sitzungen stattfanden, um den 10. Januar 1525 ins Gefängnis.
Am 21. Januar fiel das Urteil gegen Hans Denck. Dieser musste noch am selben Tag Nürnberg verlassen. Am 26. Januar wurden auch die „drei gottlosen Maler“ – wegen ihrer religiösen Ansichten („ganntz gotlos und haidnisch“) und wegen versuchten Volksaufstands (Vorwurf der Anstiftung zur „revolutionären Gärung im Volke“) – der Stadt verwiesen. Auch sie mussten die Stadt sofort verlassen. Wo sich die drei Maler nach diesem Urteil aufhielten, ist bis jetzt noch unbekannt. Wenige Wochen nach diesem Urteil kam es dann zu massiven Unruhen und Aufständen in der Bauernschaft (Deutscher Bauernkrieg 1525).
Ab dem Sommer 1525 lebten die drei Maler in (Bad) Windsheim, wie verschiedene Bittgesuche belegen. Die Erlaubnis, nach Windsheim gehen zu dürfen, erhielt Georg Pencz genau an dem Tage, als man Thomas Müntzer, im Zuge der Bauernaufstände von 1525, enthauptete. Von (Bad) Windsheim aus schickten die drei Maler (die Beham-Brüder folgten Georg Pencz bald nach Windsheim nach) an den Rat der Stadt Nürnberg drei Bittgesuche um Rückkehr. Eines dieser Bittgesuche hatte schließlich Erfolg und im November 1525 konnten alle drei Maler wieder nach Nürnberg zurückkehren. Während Barthel und Sebald Beham sehr bald Nürnberg für immer verließen, blieb Georg Pencz noch bis 1550 in der Stadt. Er war weiterhin ein zeitkritischer Geist und arbeitete bis zu seinem Lebensende eng mit dem Nürnberger Schusterpoeten Hans Sachs, einem Anhänger Luthers, zusammen. Viele religions- und gesellschaftskritische Schriften des Hans Sachs wurden von Pencz illustriert.
In den Jahren 1526 und 1527 kam es abermals zu gesellschaftlichen Unruhen in Nürnberg. Georg Pencz wird in diesen Protokollen aber nicht erwähnt, da er sich von 1526 bis 1528/29 in Italien aufhielt. „In Italien trat Pencz in Marc-Antonio’s Schule (ein) und erreichte seinen Meister so, dass man mehrere Bilder des berühmten italienischen Künstlers (Marcantonio Raimondi) für Arbeiten seines deutschen Schülers hält (…).“ Georg Pencz verband so „glücklich die deutsche Zartheit mit der italienischen Weichheit und Breite“.
Erst um 1529/30 tauchte der Name des Georg Pencz wieder in den Nürnberger Urkunden auf. Am 18. Mai 1529 heiratete er Margaretha Graf, die Tochter seines Malerkollegen Michael Graf. Mit ihr hatte er mindestens 13 Kinder. Drei Jahre nach dieser Hochzeit wurde Georg Pencz dann Stadtmaler von Nürnberg und somit Nachfolger seines Lehrherren Albrecht Dürer. Sein Revers, sein Verpflichtungsschreiben, beginnt er mit den Worten: „Ich, Jorg Benntz, Maler, Burger zu Nurmberg, Bekenne offennlich mit disem brieff (…)“. Um diese Zeit änderte er auch seine Signatur auf den Kunstwerken von „I.B.“ in „G.P.“.
Etwa zur selben Zeit (um 1534) hat Georg Pencz dann sein berühmtes Deckengemälde Sturz des Phaeton im Hirsvogelsaal in Nürnberg geschaffen. Georg Pencz war somit „der erste Deutsche, der in die Fußstapfen der großen italienischen Wandmaler trat“.

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