Jacopo De Barbari

Jacopo De Barbari

geboren: 1460

Tod: 1516

Biographie:

Jacopo de’ Barbari war ein italienischer Maler und Kupferstecher, der an verschiedenen Orten nördlich der Alpen als Hofkünstler arbeitete.
Über Jacopo de’ Barbaris Jugendjahre ist sehr wenig bekannt, selbst sein richtiger Name war lange Zeit unklar. In Venedig könnte er der Maler Jacometto alias Jacomo alias Iacomo de Barberino Veneziano gewesen sein, dessen Werke Bestandteil verschiedener venezianischer Kunstsammlungen waren. Der Nürnberger Biograph Johann Neudörffer der Ältere nannte 1547 in seinem Werk über Nürnberger Künstler „Jacob, Walch genannt, Maler“, und da in Venedig zwischen 1479 und 1482 der deutsche Autor und Drucker Georg Walch lebte, der vom Alter her sein Vater hätte sein können, hat man lange spekuliert, er sei dieser. Seit eine Quittung aus dem Jahre 1510 gefunden wurde, die die Unterschrift „Jacobus de Barbaris“ trägt, sind die Spekulationen zu Ende.
Aus Nürnberg stammt eine vermeintliche Information zu seinem Geburtsdatum: Der Nürnberger Kupferstecher Johann Fennitzer (1611–1688) hinterließ ein fiktives Porträt de’ Barbaris mit der Inschrift „Jacob Walch Maler in Nürnberg A. 1436“, seinem angenommenen Geburtsjahr. Da sich viele Bilder von Fennitzer als Erfindungen erwiesen haben, kann auch dieses Datum bezweifelt werden. Eine neuere Studie vermutet 1475 als Geburtsdatum. Als Geburtsort ist Venedig mittlerweile allgemein anerkannt.
De’ Barbari orientierte sich unter anderem an Giovanni Bellini. Bis zum Jahr 1500 war er in Venedig tätig, wo er 1498–1500 einen großen und sehr detailreichen Plan anfertigte, der Venedig aus der Vogelperspektive zeigt und ein Meisterwerk der Druckgrafik seiner Zeit ist. Drei Jahrhunderte lang wurden die sechs hölzernen Druckplatten dieses Venedigplans verwendet. Drucke davon finden sich heute in vielen Museen Europas, wie Venedig, London, Sankt Petersburg, Krakau, Frankfurt am Main, Leipzig, Coburg, Berlin, Dresden, München, Weimar, Erlangen und nicht zuletzt im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg. Insgesamt existieren weltweit noch 11 Exemplare aus dem Jahr 1500, alle andere Drucke stammen von 1514 oder danach. Die sechs Originalholzplatten werden in Venedig im Museum Correr gezeigt. Das besondere an dem Plan ist die sehr detailtreue Wiedergabe der Lagunenstadt; immer wieder werden Details aus diesem Druck benutzt, um Gebäude Venedigs aus der Zeit um 1500 zu zeigen. Die außergewöhnlichen Dimensionen des Plans – insgesamt 139 mal 282 Zentimeter – ergeben ein imposantes Bild der Lagunenstadt.
1500 ging Jacopo de’ Barbari nach Deutschland, wo er unter dem Namen Jakob Walch, d. h. der Welsche in der neuartigen Stellung eines Hofmalers nach antikem Vorbild zu großem Ansehen gelangte. Zuerst stand er ab April 1500 in Nürnberg im Dienst des Königs (und späteren Kaisers) Maximilian I. Dort lernte Albrecht Dürer ihn kennen, der berichtete, dass Jacopo de’ Barbari ihn in die Proportionslehre der Malerei eingeführt habe. Eine Quelle des späten 16. Jahrhunderts nennt ihn als Lehrer von Hans von Kulmbach, was wohl übertrieben ist, auch wenn sich ein deutlicher Einfluss nachweisen lässt. In Nürnberg gibt es zahlreiche Werke anderer Künstler, in denen sein Einfluss bemerkbar ist, z. B. Hans Vischers Apollo-Figur und das Sebaldusgrab.
Von 1503 bis 1505 war er Hofmaler Friedrichs III. von Sachsen und arbeitet teilweise zusammen mit Lucas Cranach dem Älteren. In Wittenberg erfolgt ein erneutes Treffen mit Albrecht Dürer. Er lebte in der Residenzstadt Wittenberg und zeitweise auch auf dem Jagdschloss Lochau (heute Annaburg) und verkehrte in den Humanistenkreisen der 1502 neugegründeten Universität. Aus dieser Zeit stammt das berühmte Münchner Stillleben „Rebhuhn und Eisenhandschuhen“, welches die erste autonome und signierte Darstellung von unbelebten Gegenständen in der nachantiken Malerei darstellt. Jacopos Nachfolger als kursächsischer Hofmaler wurde Lucas Cranach der Ältere.
Zwischen 1506 und 1510 war Jacopo de’ Barbari beim Mecklenburger Herzog Heinrich V. und beim brandenburgischen Kurfürsten Joachim I. tätig. Zuletzt arbeitete er als Hofmaler der Erzherzogin Margarete in Mechelen, wo er 1516 starb.
Seine Gemälde sind selten. Eine Madonna mit zwei Heiligen in Paris und eine Madonna mit zwei Heiligen und der Stifterin im Berliner Museum zeigen noch ganz die bellineske Art. Die Galerie zu Weimar besitzt einen Christuskopf, die Alte Pinakothek in München ein Stillleben von 1504.
Seine Gemälde und Kupferstiche tragen meist einen Merkurstab als Zeichen. Daher wird er auch Meister mit dem Caduceus genannt.

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