Ort: Romeno
geboren: 1751
Tod: 1830
Biographie:
Johann Baptist Lampi der Ältere, bis 1782 Lamp , ab 1798 Ritter von Lampi, italienisch Giovanni Battista Lampi senior, polnisch Jan Chrzciciel Lampi starszy, russisch Иоганн Баптист Лампи Старший um die Halbwaise.
1768 finden wir den Sechzehnjährigen in Salzburg bei einem Cousin , dem durch seine Porträts der Familie Mozart bekannten Maler Pietro Antonio Lorenzoni oder Lorenzi (um 1721–1782). Dieser gab den Jungen bei Franz Xaver König (ca. 1711–1782), dann bei Franz Nikolaus Streicher (1736–1811) in die Lehre.
Auf erste Aufträge in Trento folgte 1772 ein Aufenthalt in Verona , wo Johann Baptist bei Francesco Lorenzi (1720–1787) – einem Schüler Giambattista Tiepolos (1696–1770) – Unterricht nahm. Im selben Jahr heiratete er Anna Maria Franchi (1749–1795) aus Cloz (Trento), die ihm nicht nur sieben Kinder gebar, sondern auch die Farben rieb, die Leinwände grundierte usw. 1773 wurde er Mitglied der Veroneser Akademie.
Insgesamt sieben Jahre lang arbeitete Johann Baptist in Trento. Neben Bildern für Kirchen malte er 1776 den neugewählten Fürstbischof Pietro Vigilio Thun.
In Rovereto schuf er 1779 mit dem Porträt des Bischofs von Sutri und Nepi, Girolamo Luigi Crivelli, ein frühes Meisterwerk.
Im erwähnten Jahr übersiedelte Johann Baptist nach Innsbruck. Für ein Bildnis verlangte er damals acht Dukaten. 1781 erhielt er den ersten Auftrag des Kaiserhauses, ein Porträt Erzherzogin Elisabeths.
Elisabeths Schwester Marianne lud ihn darauf nach Klagenfurt ein, wo er 1782 seine Gattin mit dem Sohn Franz Xaver malte.
1783 wagte der Künstler, der sich seit dem Vorjahr Lampi nannte, den Sprung nach Wien. Dort war er Wohnungsnachbar Mozarts im sogenannten Figarohaus (Domgasse 5). Zu den ersten, die sich von ihm malen ließen, gehörten der Naturforscher und Freimaurer Ignaz von Born, der Bankier Johann Fries und General Ludwig von Terzi . Weiter stellte Lampi Mozarts Schwägerin Aloisia Lange geborene Weber als Zémire in Grétrys Oper Zémire et Azor dar. 1784 beauftragte ihn der Hof mit dem Porträt Elisabeths von Württemberg, der Verlobten des künftigen Kaisers Franz II.
1785 wurde er Mitglied der Akademie der bildenden Künste. 1786 sandte man drei heute verschollene Porträts von ihm – Joseph II., Franz (II.) und Elisabeth von Württemberg – nach Sankt Petersburg. Nachdem er ein weiteres monumentales Bildnis des Kaisers geschaffen hatte, ernannte ihn Joseph II. – obwohl Lampi kaum auf diesem Gebiet tätig war – zum Professor für Historienmalerei an der Akademie.
1788–1791 reduzierte der Russisch-Österreichische Türkenkrieg die Verdienstmöglichkeiten in Wien. Vor diesem Hintergrund hielt sich Lampi 1788/89 in Warschau auf, wofür er von der Akademie Urlaub erhielt. Eingeladen hatte ihn vielleicht König Stanislaus II. August persönlich. Neben dem Herrscher Polens porträtierte Lampi Mitglieder des in Warschau versammelten „Langen Sejms“. Dabei stellte er königstreue Reformer in westlicher Kleidung dar oder wie Paweł Grabowski in der Nationaltracht , mit Russland kollaborierende Anhänger der Adelsrepublik wie Franciszek Ksawery Branicki und Stanisław Szczęsny Potocki historisierend in Ritterrüstung. Nachdem er die Köpfe gemalt hatte, vollendete er die Gemälde in Wien. Die Geliebte und spätere Gattin Potockis, Zofia de Witt geborene Glavani, stellte er einmal als Vestalin, einmal als Siegreiche Venus dar.
1790 porträtierte Lampi den neuen Kaiser Leopold II. Im selben Jahr lud der russische Oberbefehlshaber Potjomkin Lampi in sein Hauptquartier in Jassy (heute Rumänien) ein. Es wurde 1791, bis der Maler der Einladung Folge leisten konnte. Als er in der Hauptstadt der Moldau eintraf, war Potjomkin bereits tot. So malte er ein Phantombild des Verstorbenen und porträtierte dessen Gefolge. Potjomkins rechte Hand General Wassili Popow verschaffte ihm darauf eine Einladung Katharinas II. nach Sankt Petersburg.
Nachdem ihm die Akademie den Urlaub verlängert hatte, traf Lampi, aus Jassy kommend, 1792 in der Hauptstadt des Russischen Kaiserreichs ein. Während in Westeuropa das revolutionäre Frankreich die Monarchien in die Defensive drängte, blieb er fünf Jahre lang in einer Welt, wo der Reichtum noch in „Seelen“ (frei verkäuflichen Leibeigenen) gemessen wurde.
Nachdem Porträts ihrer Enkelkinder zu ihrer Zufriedenheit ausgefallen waren, stand ihm die 63-jährige Monarchin selber Modell. Er stellte sie mit verjüngten Gesichtszügen vor Statuen der Constantia und der Prudentia dar. Auch malte er ihren 38 Jahre jüngeren Liebhaber Platon Subow, ihre schöne Schwiegertochter Maria Fjodorowna und zahlreiche Mitglieder des Hofadels.
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