Jonathan Borofsky

Jonathan Borofsky

Ort: Boston

geboren: 1942

Biographie:

Jonathan Borofsky ist ein US-amerikanischer Künstler.
Jonathan Borofsky lebt und arbeitet in Ogunquit/Maine, USA.
Nach dem Kunststudium an der Carnegie Mellon University in Pittsburgh setzte Borofsky seine Studien an der Ecole de Fontainebleau und an der Yale University fort. Jonathan Borofsky suchte in den 1960er Jahren den Minimalismus und die farbige Welt der Pop-Art miteinander zu verbinden. Hieran schlossen sich gegen Ende der 1960er Werke der Konzeptkunst an (Zahlenmeditationen). 1971 setzte er dann seine malerische und bildhauerische Praxis fort und schuf zum Teil überdimensionale Plastiken wie den Himmelsstürmer, den Hammering Man oder den Ballerina Clown (im Außenraum des Ludwig Forum für Internationale Kunst in Aachen). Der Ballerina Clown entstand in einer ersten Version 1983. Die Aachener Version stammt von 1991 und war in diesem Jahr Teil der Metropolis-Ausstellung im Gropiusbau Berlin. Eine weitere Version befindet sich in Venice (Los Angeles).
Die Werke von Jonathan Borofsky sind gekennzeichnet durch einen weit gespannten Bogen von Ausdrucksformen, deren Vielgestaltigkeit sich in kein stilistisches Konzept fügen lässt. Sein künstlerisches Schaffen ist über die Jahrzehnte einerseits stets von Elementen und vorherrschenden Ideen der Kunstwelt beeinflusst worden, andererseits durch die Suche nach künstlerischer Einzigartigkeit bestimmt.
Als Sohn eines Pianisten und einer Malerin geboren, bekam er seit dem 8. Lebensjahr Kunstunterricht. Sein Studium an der Carnegie Mellon University, das er als „nice four–year protection“ bezeichnet, schloss er 1964 als Bachelor of Fine Arts ab. 1964 studierte er vorübergehend an der Ecole de Fontainebleau in Paris.
Den Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens bildeten Skulpturen, er experimentierte mit Gips, später fertigte er an der Yale University Arbeiten aus geschweißtem Stahl (oft mit Gips überzogen) an. Sein Vorbild darin ist Picasso, dessen Plastiken und Skulpturen eine große Stilvielfalt beinhalten und – wie die seinen – in Zeichnungen konstruiert werden. “Borofsky made a number of separate forms – umbrellas, fruit shapes, geometric structures – and organized them into one additive sculpture, which retained the identity of the individual parts, a feature that continues to characterize his work.” (Mark Rosenthal, deutsch: „Borofsky machte eine Anzahl von einzelnen Formen – Schirme, Fruchtformen, geometrische Strukturen – und ordnete diese in eine zusammengesetzte Skulptur, welche die Eigenheiten der einzelnen Teile behielt; eine Eigenschaft, die weiterhin sein Werk charakterisiert.“) Im selben Stil fertigte er 1965 erste „primitive“ Plastiken aus Fiberglas an.
Seine künstlerische Karriere ist sowohl von seiner akademischen Laufbahn geprägt (1966 Promotion in Yale), als auch durch den bald darauf folgenden Ortswechsel. Er zog nach New York, dem Zentrum der Kunstwelt seiner Zeit. Ende der sechziger Jahre versuchte Borofsky, die schlichte Formensprache des Minimalismus mit der direkten Bildlichkeit der Pop-Art zu verbinden, um neuen Ansätzen von subjektiver Gegenständlichkeit und inhaltlicher Bedeutung Ausdruck verleihen zu können. Unter dem Einfluss der Kunst Roy Lichtensteins produzierte er dekorative Objekte (v. a. Lampen), die meisten sind jedoch später von ihm selbst vernichtet worden.
1967 hörte Borofsky auf, „Kunst-Objekte“ zu machen und begann damit, seine Gedanken und Zahlen-Meditationen aufzuschreiben. In der Überzeugung „that painting and object-making were dead“ arbeitet er seit den 60er Jahren auf dem Gebiet der Concept oder Idea Art und begann 1969 mit der Aufzeichnung von Zahlenreihen auf Papierbögen, was er über mehrere Jahre hinweg fortsetzt. 1970 stellte er seine Thought Books aus, die seine in Zahlen- und Diagrammform dargestellten Reflexionen über Zeit und Raum beinhalten und als eigene Form der Kunstausübung zu begreifen sind. Dazu zählt auch die Konstruktion von Modellen zur Veranschaulichung seiner persönlichen Konzepte („To understand the world, man thinks in systems“).
1975 hatte er seine erste Einzelausstellung in der Paula Cooper Gallery, darunter Papierstapel aus Bögen, die mit Zahlenreihen von 1 bis 2.346.502 beschrieben sind. Der meterhohe Turm ist die Fortführung seines Counting-Projektes, das schon 1973 im Artists Space auf Einladung Sol LeWitts präsentiert wurde und wiederholt als Objekt in Ausstellungen einbezogen wird. Seit 1974 beginnt er im Minusbereich zu zählen. Das Counting dokumentiert Zeit und ist selber Ausschnitt der in Time Thought veranschaulichten Universal Line, die als intellektueller Ausdruck der Sehnsucht nach mystischer Allverbundenheit angesehen werden kann.
Das fortlaufende Counting kann als Zeichnung, die sich mit dem Sujet der Zeit beschäftigt, angesehen werden: „As an artist, my goal is to present … illustrations of my thoughts regarding the meaning of time.“ Die ausgestellten Papierstapel von Zahlenreihen und von Zeichnungen dokumentieren die Aktivität des Künstlers in einer bestimmten Zeitspanne, eine Ausstellung seiner Arbeit ist so stets als Retrospektive zu bewerten.

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