Ort: Pécs
geboren: 1856
Tod: 1950
Biographie:
Julia Zsolnay, verheiratet Sikorski, war eine ungarische Künstlerin, die für die Zsolnay Keramikfabrik arbeitete. Sie wurde am 15. Februar 1856 in Pécs, Ungarn, geboren und starb am 2. April 1950. Zusammen mit ihrer älteren Schwester Teréz und Ármin Klein war sie eine der produktivsten und wichtigsten Künstlerinnen der Fabrik während ihrer schnellen Entwicklung und weltweiten Erfolge im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Julia Zsolnay wuchs in einer künstlerischen Familie auf. Ihr Vater Vilmos Zsolnay war der Gründer der Zsolnay Keramikfabrik, und ihre Schwester Teréz war auch eine Künstlerin. Julia hatte einen extravaganten Geschmack und ließ sich von verschiedenen Quellen inspirieren, darunter japanische und türkisch-persische Motive. Ihr Mann Tádé Sikorsky entwarf ebenfalls extravagante Vasen im spanisch-maurischen Stil sowie perforierte Doppelwand-Gefäße mit chinesischen Mustern.
Julia Zsolnay begann ihre künstlerische Laufbahn in den 1870er Jahren. Sie entwarf das Emblem der Zsolnay-Familie, das schematisch die fünf Kirchen von Pécs darstellt und seitdem regelmäßig als Qualitätskeramik der Familie verwendet wird. In den 1880er Jahren erreichte ihre keramische Kunst ihren Höhepunkt in verschiedenen dekorativen Gefäßen, wie z.B. Krügen mit Schlangen-Griffen, die auf Formen aus der Antike modelliert waren. Julia Zsolnay war auch eine klassische Malerin und brach mit der traditionellen Keramiktradition der Familie. Sie war die erste in der Familie, die sich vollständig der klassischen Malerei widmete und noch im hohen Alter malte. Wichtige Werke: * Tea-set für 6 Personen (Porzellan, 5 x 5 cm, Museum of Applied Arts, Budapest, Ungarn) * Ornamentales Teller mit Saint George (Porzellan, Museum of Applied Arts, Budapest, Ungarn) * Vase (Keramik, 11 x 34 cm, Museum of Applied Arts, Budapest, Ungarn) Julia Zsolnay war eine bedeutende Künstlerin ihrer Zeit und ihre Werke sind noch heute in verschiedenen Museen und Sammlungen zu finden, wie z.B. im Museum of Applied Arts in Budapest, Ungarn. Ihre künstlerische Laufbahn ist ein Beispiel für die Entwicklung der ungarischen Keramik und ihre Bedeutung in der europäischen Kunst.