Ort: Mei County
geboren: 1900
Tod: 1991
Biographie:
Lin Fengmian Name Fengming (chinesisch 凤鸣, Pinyin Fèngmíng) ; * 22. November 1900 im damaligen Kreis Mei , Provinz Guangdong; † 12. August 1991 in Hongkong) ist ein bedeutender chinesischer Maler und erster Präsident der Chinesischen Hochschule der Künste.
Er stammt aus einer angesehenen Familie volkstümlicher Künstler. Sein Leben wurde geprägt durch die kulturelle Öffnung des Chinesischen Kaiserreiches nach dem Westen um 1900, durch seinen Aufenthalt in Frankreich und Deutschland in den 1920er Jahren und durch die in diesen Jahren entstandenen Verbindungen zu einflussreichen Persönlichkeiten der Kulturentwicklung im China des 20. Jahrhunderts, allen voran Cai Yuanpei.
Seine Gemälde setzten sich rasch in der Kulturszene Chinas durch und er wurde aktiv im Aufbau eines modernen Ausbildungssystems für Kunst in China. Er war Mitbegründer der Nationalen Akademie für Kunst in Hangzhou und in Peking. Im Chinesisch-Japanischen Krieg verlor er einen großen Teil seiner Werke, was sich in der Kulturrevolution auf katastrophale Weise wiederholte. 1977 durfte er die VR China verlassen. Er besuchte kurz seine Familie, die in Brasilien lebte, kehrte nach Hongkong zurück und malte einen Teil der verlorenen und weitere Werke neu. Er organisierte zahlreiche Ausstellungen seiner Werke in China und international. Seine führende Mitgliedschaft in kulturellen Institutionen der VR China zeigt die hohe Anerkennung, die er aufgrund seiner Kunst und seiner Aktivitäten erlangt hat.
Lin Fengmian wurde im Dorf Gegong (chin. 阁公) unter der Garnisonsstadt Baigong (chin. 白宫) im Kreis Mei (chin. 梅县) der Provinz Guangdong geboren. Sein Vater, Lin Yü'nong (chin. 林雨农), war traditioneller Steinmetz und verstand auch ein wenig von Chinesischer Kalligrafie. In dieser Umgebung übte sich Lin Fengmian an den Vorlagen des Malereihandbuches des Senfkorngartens. Mit 15 Jahren bestand er das Eingangsexamen in die Sekundarschule der Provinz in der Präfektur Mei. Mit seinen Freunden organisiert er die Dichtergesellschaft „Tan Cuo“ (Untersuchungen). Bereits zu dieser Zeit wurden seine Zeichnungen geschätzt.
In den 1920ern ging ein großer Teil der jungen chinesischen Studenten als Gaststudenten nach Übersee. Als im August 1919 die Sekundarschule beendet war, erhielt Lin Fengmian von einem Freund in Shanghai die Information, dass die Möglichkeit bestand, als Arbeitsstudent nach Frankreich zu gehen. Und so reiste er nach einem kurzen Aufenthalt in Shanghai mit dem französischen Postschiff als sechster Student nach Frankreich, um die von ihm bewunderte europäischen Kunst zu studieren. Im Januar 1920 kam er in Marseille an, arbeitet dann in Fontainebleau als Maler von Anzeigetafeln und nahm nach der Arbeit an den Französisch-Kursen in der Sekundarschule teil.
Gemeinsam mit dem chinesischen Schriftsteller Li Jinfa (chin. 李金发, 1900–1976) studierte er dann in der École nationale supérieure des beaux-arts, Dijon und erlangte die Wertschätzung des damaligen Prinzipals der Schule, Hubert Yencesse (Paris 1900–1987, Bildhauer). Im September d. J. wechselten Lin und Li auf Empfehlung durch Yencesse in die École nationale supérieure des beaux-arts (Paris) und wurden in das Atelier des damals bekanntesten Vertreters der Akademischen Malerei, Fernand Cormon, zugelassen. Im realistischen Naturalismus und in der Malweise der Akademiker widmete er seine Aufmerksamkeit besonders dem, was er in China nicht hatte finden können.
Auf Anraten von Yencesse wandte sich Lin Fengmian vom Akademismus ab und dem Studium der „Östlichen Kunst“ und des Modernismus zu.
1923 beendete er seine Studien an der Akademie in Paris und ging im Frühjahr auf Einladung von Jūn Ruìzhī (chin. 君锐之) als Gaststudent nach Berlin. Mehrere seiner Ölgemälde aus dieser Zeit sind namentlich aufgeführt, u. a. „Berliner Caffeehaus“, „Fischerdorf nach dem Gewitter“ oder „Goldene Pagode“. Er lernte dort die Chemiestudentin Elise von Roda kennen, welche von den Chinesen den chinesischen Namen „Fang Loula“ erhielt. In den hier verwendeten Quellen werden daraus zwei Personen generiert, denen jedoch beiden das Schicksal zugeschrieben wird, Lin Fengmian geheiratet zu haben (Fang Luola im Winter 1923; Elisa von Roda im Frühjahr 1924). Beide versterben dann auch 1924 in Paris bei der Geburt eines Kindes, welches danach ebenfalls verstirbt.
Als er - frisch verheiratet - nach Frankreich zurückgekehrt war, gründete er mit einer Gruppe chinesischer Künstler die Künstlervereinigung „Phoebus“. Zu den Mitbegründern gehörten:
Die Kunstvereinigung Phoebus verband sich 1924 mit dem vom damals in Straßburg lebenden Cài Yuánpéi geleiteten „Komitee zur Vorbereitung einer Ausstellung über alte und moderne chinesische Kunst“. Am 21. Mai 1924 wurde die Ausstellung in Straßburg tatsächlich eröffnet. Lin Fengmian stellte hier 14 Ölgemälde und 28 farbig getuschte Bilder aus.
Ende 1925 heiratete Lin Fengmian Alice Vattant.
Auf Einladung von Cai Yuanpei kehrte er nach China zurück und wurde in Beiping (unter der Guomindang Regierung Bezeichnung für das heutige Beijing) Rektor der Fachhochschule für Kunst. 1928 wurde mit seiner Beteiligung die Chinesische Hochschule der Künste in Hangzhou errichtet. Er wurde dort Professor und Leiter der Akademie. 1937 brach der Chinesisch-Japanische Krieg aus. Lin Fengmian war Direktor des Komitees der Kunstschulen. Die Staatliche Kunstakademie Hangzhou verlegte ihren Sitz nach Xi'nan und wurde mit der Fachhochschule für Kunst, Beiping, zusammengelegt. Resigniert gab Lin Fengmian seine Stellung als Rektor der Fachhochschule auf. Er zog sich im weiteren aus der Lehre in der modernen Kunst Chinas zurück und widmete sich seiner eigentlichen Bestimmung zu malen. Hierbei integrierte er Impressionismus, Fauvismus und Individualismus in die traditionelle Tuschmalerei und versuchte, die Konzepte der modernen westlichen Malerei in die chinesische Malerei einzuarbeiten. In dieser Biografie sind auch zahlreiche Abbildungen der Gemälde in guter Auflösung mit jeweils ausführlichen Kommentaren zu finden (chinesisch). Nach den 50er Jahren war er Zweiter Vorsitzender des Shanghai Zweiges der Vereinigung der bildenden Künstler Chinas.
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