Ort: Ithaca
geboren: 1874
Tod: 1927
Biographie:
Louis Agassiz Fuertes war ein US-amerikanischer Ornithologe, Illustrator und Künstler.
Louis Agassiz Fuertes’ Vater Estevan Antonio Fuertes (1836–1903), geboren in San Juan in Puerto Rico, stammte von einer bedeutenden spanischen Familie ab. Er war von 1873 bis zu seinem Tod eng mit der Cornell University verbunden, an der er als Direktor und Dekan der Fakultät für Ingenieurswesen tätig war. Seine Mutter Mary Stone Perry Fuertes (1840–1930) wurde in Troy (New York) geboren. Ihre Vorfahren stammten aus England und den Niederlanden. Da der Vater ein glühendere Bewunderer des Naturforschers Louis Agassiz (1807–1873) war, nannte die Familie ihren jüngsten Sohn nach diesem. Fuertes hatte drei Brüder namens Felix Juan Estevan Fuertes (1861–), James Hillhouse Fuertes (1863–1932), George Perry Fuertes (1865–1878) und zwei Schwestern namens Sarah Demetria Fuertes Hitchcock (1868-), Mary Katherine Fuertes (1872–). Fuertes lebte zeit seines Lebens in Ithaca. Im Jahr 1904 heiratete er Margaret F. Summer, die Tochter von Dr. Albert und Harriet (geb. Beers) Summer, mit der er die Kinder Louis und Mary Fuertes zeugte.
Schon als Kind zeigte sich sein Talent zum Malen. Mit ca. acht Jahren begann er diese Fähigkeit mit seiner zweiten Passion, den Vögeln, zu kombinieren. So schickte er ihm Jahr 1884 in einem Brief an seinen Bruder James ein Bild einer Schneeeule. In den folgenden drei Jahren fertigte er von Vögeln weitere Bilder, die ihm in seiner Umgebung allgemeine Anerkennung brachten. Ohne die Hilfe eines erfahrenen Ornithologen oder Künstlers trieb ihn sein Wunsch, dieses Talent auch in Eigeninitiative weiter zu entwickeln. Mit 14 Jahren malte er einen männlichen Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra) und war damit zum kundigen Vogelmaler aufgestiegen. Die Details des kupferbraunen Gefieders, sein Schnabel, sein Körper waren zuvor noch nie so deutlich wahrgenommen worden. Doch seine Beobachtungsgabe beschränkte sich nicht nur auf das Malen. Seine Beobachtungsnotizen waren akkurat und er war in der Lage, den Vogelgesang unterschiedlicher Arten täuschend echt zu imitieren. So war er nicht nur ein talentierter Maler und Ornithologe, sondern auch Musiker und Autor.
Im Jahr 1890 schrieb Louis Mutter an ihren Sohn James, dass Louis eine seltene Vogelart an die Smithsonian Institution geschickt habe und von dort um weitere Informationen gebeten wurde. Dieses Erlebnis war wahrscheinlich sein erster Kontakt mit professionellen Ornithologen. Unterstützt in dieser Entwicklung wurde er von Liberty Hyde Bailey (1858–1954), der 1889 an der Cornell University begann und der von Fuertes’ Bildern bereits sehr beeindruckt war. Ein weiterer Mentor war der Zoologe und Professor Burt Green Wilder (1841–1925), der ihn um die Herstellung einiger Tiertafeln bat.
Im Juni 1892 begleitete Louis seine Eltern nach Europa. Er besuchte den Jardin des Plantes, um Entwürfe von Vögeln und anderen Tieren anzufertigen. Im September desselben Jahres besuchte er das „Institut Keller“, eine Privatschule in Zürich, die er bis ins Jahr 1893 aufsuchte. Da sein Vater das mangelnde Interesse seines Sohns am Studium der Geschichte erkannte, kehrte die Familie nach Amerika zurück. In dieser Zeit entstanden viele Bilder von europäischen Vögeln. Seine Arbeiten aus dieser Zeit waren so unterschiedlich, dass sogar ausgewiesene Kenner seiner Werke sie kaum Fuertes zuordnet hätten. So waren alle Werke zwischen 1890 und 1894 mit Tinte umrissen, dann koloriert und anschließend mit Stift und Tinte ausgefüllt.
Nach der Rückkehr in die Staaten besuchte Louis die Cornell University. In den ersten beiden Jahren besuchte er Vorlesungen in Architektur, doch ein Interesse für Algebra und Geometrie war nicht vorhanden. Zu seinem Leidwesen gab in dieser Zeit es keine Kurse in Ornithologie. Neben seinen so unterschiedlichen Interessen nahm Fuertes aktiv am Universitätsleben teil. Sein musikalisches Talent machte ihn zum Mitglied im Cornell University Glee Club, einem Gesangsverein der Universität. Für zwei Jahre war er Leiter des Clubs.
Im Jahr 1894 ging er mit dem Club auf Tour und kam u. a. nach Washington. Einer der Mitglieder informierte Fuertes, dass er einen Onkel namens Samuel Elliott Coues (1842–1899) habe, der sich sehr für Vögel interessiere. So lernte er einen bedeutenden Vogelkundler dieser Zeit kennen, der wesentlich zur Förderung seiner Karriere beitrug. Fuertes war regelmäßig mit Coues im Briefkontakt. So lud Coues ihn zum dreizehnten A.O.U.-Kongress im Jahr 1896 in Washington, D.C. ein, der am 11. November 1895 stattfand, um Fuertes Werke in den ornithologischen Kreisen bekannt zu machen.
Fuertes konnte in diesem Jahr nicht teilnehmen, doch Coues präsentierte einige Werke, die in den Fachkreisen großen Anklang fanden. Ein Jahr später erschien Fuertes auf erneutes Anraten Coues’ zum ersten Mal persönlich bei dem Kongress der American Ornithologists’ Union. Hier bekam er die Gelegenheit, seine bisher nicht publizierten Werke zu erklären und wichtige Kontakte zu knüpfen. Viele der vorgestellten Bilder erschienen in Citizen Bird von Mabel Osgood Wright (1859–1934) und Samuel Elliott Coues, und ein Vergleich seiner Bilder mir den Bildern in Birdcraft von Wright unterstrich Fuertes’ außergewöhnliches Talent. Nur Ernest Thompson Setons (1860–1946) Bilder zeigten zur damaligen Zeit ähnliche Qualität.
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