Matthijs Maris

Matthijs Maris

Ort: The Hague

geboren: 1838

Tod: 1917

Biographie:

Matthias Marris in Den Haag und von 1855 bis 1858 zusammen mit seinem älteren Bruder Jacob die Antwerpsche schilderschool (heute: Koninklijke Academie voor Schone Kunsten te Antwerpen) besuchen konnte, wo er Schüler von Nicaise de Keyser war.
1859 erhielten Matthijs und sein Bruder Jacob von Prinzessin Marianne eine Reihe von Porträtaufträgen, deren Honorare ihnen die Möglichkeit gaben, ein Atelier in Den Haag anzumieten, vermehrt in der Künstlerkolonie Landgut Oosterbeek (das als niederländisches Barbizon gilt) zu arbeiten und die Eltern finanziell zu unterstützen.
Zunächst arbeitete Matthijs im gleichen Stil wie sein Bruder Jacob, nämlich in der Tradition der von ihnen so bewunderten Künstler des 17. Jahrhunderts und stieß ebenfalls zu der von Jozef Israëls um 1870 in Den Haag gegründeten Haager Schule. Charakteristisch für die Haager Schule sind insbesondere Werke, die Ähnlichkeiten zur Schule von Barbizon aufweisen. Später ging er eigene Wege: seine Werke wurden vager, er entfernte sich zunehmend vom Realismus hin zu Visionen, zum Traumhaften. Seine späten Werke spiegeln eher symbolische als real existierende Gegenstände und Situationen wider.
1860 unternahm er mit seinem Bruder Jacob eine Rheinreise bis in die Schweiz und kehrte über Frankreich in die Niederlande zurück. Dabei lernte er Moritz von Schwind und Wilhelm von Kaulbach kennen und beschäftigte sich mit dessen romantischem Stil. Weiterhin hatte die Stadt Lausanne großen Eindruck bei ihm hinterlassen und war Thema einiger seiner Werke.
1867 zog Matthijs nach Paris, wo sich Jacob bereits erfolgreich niedergelassen hatte und den jüngeren Bruder nachholte. 1870 brach der Deutsch-Französische Krieg aus, und Matthijs meldete sich freiwillig zur Garde Nationale, ob aus Pflichtgefühl oder aus finanziellen Gesichtspunkten, ist nicht überliefert. Jacob kehrte 1871 in die Heimat zurück, aber Matthijs blieb noch bis 1877, und erlebte die Pariser Kommune mit. Zwar ist nachgewiesen, dass er selbst kein Kommunarde war , doch erlebte er die Unruhen in der Stadt, die Volksbewaffnung und die Belagerung durch die französischen Regierungstruppen hautnah mit. Seine in dieser Zeit entstandenen Werke wurden auf dem Kontinent nur zögerlich angenommen. Nur Dank seines Freundes Elbert van Wisselingh, einem Mitarbeiter der Kunsthandlung A. Goupil, wurde ab und zu etwas verkauft. In England hingegen wuchs das Interesse an seiner Kunst beständig. Der Kunsthändler Daniel Cottier, der auch für sich selbst zahlreiche Werke Matthijs' erwarb, konnte zuerst van Wisselingh und später auch Matthijs Maris überzeugen, sich auf der Insel niederzulassen.
1877 zog Maris schließlich nach London, wo er zeitlebens blieb. Er bezog ein Zimmer in Cottiers Haus und verpflichtete sich im Gegenzug zur Produktion einer bestimmten Anzahl von Werken. Schnell verschlechterte sich seine Beziehung zu Cottier, den Matthijs beschuldigte, ihn auszunutzen und zur Produktion von „Kochplatten“ zu zwingen, die er für viel Geld unter die Menschen bringe. Werke, die er aus finanziellen Gründen verkaufen musste, nannte er abfällig „pot-boilers“ - Kochplatten - und distanzierte sich in der Folge von ihnen. Das Versprechen, ihm ein eigenes Atelier einzurichten, habe Cottier nicht eingehalten. Matthijs' Leben verlief einsam, er war unzufrieden und unproduktiv. 1888 kam es zum endgültigen Bruch mit Cottier. Elbert van Wisselingh hatte ihm eine eigene Wohnung in London besorgt und höhere Honorare ausgehandelt, so dass er künftig finanziell sorgenfrei leben konnte. Dennoch produzierte er bis zu seinem Tod nur noch wenig.
Sein Tod erregte vor allem in England hohe Aufmerksamkeit, wo er als großer Künstler geehrt und hoch geschätzt wurde. Er wurde in London begraben.

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