Michael Andrews

Michael Andrews

geboren: 1928

Tod: 1995

Biographie:

Michael James Andrews war ein britischer Maler.
Michael Andrews wurde als zweites Kind von Thomas Viktor Andrews und Gertrude Emma Green in Norwich, England geboren. Mit 18 Jahren begann er einen Samstagskurs im Malen mit Ölfarben an der Norwich Art School. 1949 bis 1953 studierte er Kunst an der Slade School of fine Arts in London. Andrews gehörte zusammen mit Francis Bacon, Lucian Freud, Frank Auerbach und Leon Kossoff der ersten Generation der Künstlergruppe der School of London an. Während sich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die bekanntesten Künstler von der Malerei abwandten und sich eher anderen künstlerischen Möglichkeiten anschlossen, blieb die Vereinigung fast unbeeinflusst von jenen neuen Bewegungen von boomenden Kunstgattungen. Sie alle hielten an ihrem Glauben an die besondere Bedeutung der figürlichen Malerei von Anfang an fest. Obwohl sie sich alle stilistisch sehr voneinander unterschieden, verband sie nicht nur die Passion für die Gattung der Malerei, sondern auch die Tradition der Darstellung der menschlichen Gestalt und ihrer Umgebung.
In den Jahren zwischen 1949 und 1953 studierte Andrews an der Slade School of fine Arts in London unter der Leitung des bekannten Künstlers William Coldstream. Zu seinen wichtigsten Frühwerken zählen August for the People (1952) und A Man who Suddenly fell over (1952). Als er im Jahre 1958 in Helen Lessores Beaux-Arts Gallery in London ausstellte, wurde sein Werk A man who suddenly fell over von der berühmten Tate Gallery gekauft, worauf Andrews größere Bekanntheit erlangte.
Ebenso gehören einige Porträts zu Michael Andrews’ Œvre. Neben Porträts von Freunden wie Tim Behrens oder John Deakin fertigte er auch einige Selbstbildnisse an. Auch befasst er sich mit Studien von Köpfen verschiedenster Popstars der 1960er, wie beispielsweise jene von Arthur Brown von 1968 mit dem Titel Study of a Head for ‚Lights‘ No. 3. Doch handelt es sich dabei um eine eher geringe Zahl an Porträts, die er im Laufe seines Künstlerdaseins schuf.
In seinen frühen Jahren als Künstler beschäftigte sich Andrews sehr stark mit sozialen Gruppierungen. Diese Schaffensphase der 1960er Jahre läuft unter dem Namen der Partys. Als wichtigstes Beispiel dient hier das 1962 entstandene Werk The Colony Room I. Dabei erkennt man Gruppierungen verschiedener Figuren, bei denen es sich um Andrews Freunde und Bekannte handelt, die sich im angesagten Colony Room Club in der Dean Street in Soho aufhalten. Von links nach rechts sind Jeffrey Bernard, John Deakin, Henriette Moraes, Bruce Bernard, Lucian Freud, Muriel Belcher, Francis Bacon, Ian Board und Carmel abgebildet worden. The Colony Room I. dient als offizielles Bild der School of London. Auch The Deer Park (1962) ist eine Darstellung von verschiedensten Charakteren, dessen Thema das soziale Benehmen und dessen Interaktionen ist. Die Figuren in dem Werk basieren auf verschiedenen realen Fotografien von Menschen aus dem Show Business, Film und Literatur, aus Vergangenheit oder Jenseits. Marilyn Monroe, Brigitte Bardot, Ian Fleming und auch der Poet Arthur Rimbaud sind in dem Werk abgebildet worden. Ebenfalls inspiriert wurde Andrews Gemälde durch Michelangelo Antonionis Film „La Notte“ von 1961. Als wichtigste Werke seiner Party-Reihe zählen The Colony Room I. (1962), The Deer Park (1962), All Night Long (1963–64) und Good and Bad at Games (1964–68). Bei beiden letzteren wurde Andrews von Francis Bacon inspiriert, welcher zur damaligen Zeit dem Thema des Triptychon als Darstellungsform verfallen war.
Sein überzeugtes Festhalten am Figürlichen als auch seine Vorliebe für Gruppenkompositionen sind für Andrews von Beginn an charakteristisch. Verschiedene Menschen – oft Freunde oder Verwandte – stellt er in einen alltäglichen Kontext. Besonders auffällig wird Andrews Affinität zu Gruppendarstellung in seiner Party-Serie in den 1960er Jahren deutlich, in denen es hauptsächlich darum geht, einzelne Menschen in ihrem natürlichen Umkreis darzustellen und sie miteinander zu verbinden. Die Darstellung der zwanglos wirkenden Haltungen einzelner Gruppen wie beispielsweise in Andrews bekanntesten Werk The Colony Room I. täuschen den Betrachter oft darüber hinweg, dass genau das für Andrews ein sehr wichtiges Thema ist. Denn diese zeigen dessen Anliegen derer formalen Beziehung unter- bzw. zueinander. Soziale Konfrontationen und wie sich dabei deren Charaktere verändern – wie jeder seine Rolle spielt – sind die Hauptthemen seiner frühen Schaffensphase.
In den fünf Jahren zwischen 1970 und 1975 arbeitete Andrews an einer neuen Serie von Bildern, bei denen er einen Ballon als Hauptfigur benutzte. Lights wurde diese Serie von gerade einmal sieben Werken benannt. Bei dem Titel wurde Andrews von Arthur Rimbauds Gedicht „Les Illuminations“ inspiriert. Dabei ist Andrews nun nicht mehr die figürliche, menschliche Darstellung an sich wichtig. Denn der Mensch ist nun nicht mehr direkt gemalt, uns aber immer noch als stiller Beobachter dieser Szene oder auch als Passagier eines über Wasser oder Land schwebenden Ballons, zugänglich. Für Andrews dient der Ballon als Metapher für das Selbst. Lights VII: a Shadow ist das reduzierteste, aber erfolgreichste Werk seiner kleinen Serie. Im Jahre 1974 stellte er Lights, bei der er zum größten Teil Acrylfarben mit einer Sprühpistole verwendete, in der Anthony d’Offay Gallery aus.

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