Michelangelo Grigoletti

Michelangelo Grigoletti

Biographie:

Michelangelo Grigoletti war ein italienischer Maler zwischen Romantik und Klassizismus, insbesondere Porträtist und Schöpfer religiöser sowie historisch-literarischer Sujets.
Grigoletti wurde (nach dem Frieden von Campo Formio) als Untertan des Habsburgerreichs geboren. Er stammte aus ärmlichen Verhältnissen. Seine Eltern sind Teresa de Michieli und Osvaldo Grigoletti (er hat sie 1829 in einem Gemälde verewigt). Nachdem die Familie seinen künstlerischen Hang erkannt und anerkannt hatte, unterstützte ihn ein verwandter Priester in dem Wunsch, Kunst zu studieren. Durch die Vermittlung der Stadt Pordenone gelang es Grigoletti, sich vom Wehrdienst zu befreien, der im Kaisertum Österreich (zu dem sich das Habsburgerreich gewandelt hatte) acht Jahre dauerte. Als Dank schenkte er 1824 seiner Heimatstadt ein Bild, das San Benedetto darstellt.
Grigoletti begann 1820 sein Studium an der Kunsthochschule Venedig (Accademia di belle arti di Venezia), die damals von Leopoldo Cicognara (1767–1834), einem Freund Antonio Canovas und Bekannten August Wilhelm Schlegels, geleitet wurde. Grigoletti machte sich dort, als Schüler von Teodoro Matteini (1754–1831) und Odorico Politi (1785–1846), mit dem Neoclassicismo bekannt (dem Rückgriff auf die großen Maler des 16. und 17. Jahrhunderts). Nach Ende seines Studiums an der Akademie 1830 begann er mit Auftragsmalereien. 1835 reiste er nach Rom, wo er die Werke von Annibale Carracci, Guido Reni, Domenichino Zampieri und insbesondere Giovanni Francesco Barbieri (genannt Guercino – der Schieler) studierte und seine Erkenntnisse in einem Tagebuch niederlegte. Im selben Jahr arbeitete er zusammen mit Odorico Politi, Natale Schiavoni und Ludovico Lipparini an der Ausschmückung der Kirche Sant’Antonio Nuovo in Triest. 1837 und in den Folgejahren malte er im Auftrag hoher ungarischer Geistlicher (darunter Johann Ladislaus Pyrker).
Grigoletti, der nach dem Studium seinen Wohnsitz in Venedig genommen hatte, lernte 1838 Ferdinand I. kennen, der auf seiner Reise durch Lombardo-Venetien auch Venedig besuchte, um der Wiedereröffnung des Teatro La Fenice beizuwohnen. Der Kaiser verschaffte ihm den Auftrag zu dem Gemälde I due Foscari. Das Werk wurde günstig aufgenommen, bereicherte die kaiserliche Kunstsammlung und begründete Grigolettis Ruhm, den die Wiener Kunstakademie zum Mitglied ernannte . 1842 begegnete er in Wien den Malern Ferdinand Georg Waldmüller und Friedrich von Amerling.
1850 erhielt Grigoletti eine feste Anstellung als Professor an der Kunsthochschule Venedig, deren Lehrer er bis zu seinem Tode blieb. Als seine Schüler gelten u. a. Cesare Dell’Acqua, Tranquillo Cremona, Giacomo Favretto und Federico Zandomeneghi. Grigoletti zeichnete sich aus als Porträtist (z. B. Giuseppe Longhi, Virginia Saltorelli , La famiglia Fossati, I fratelli Fossati), als Maler historisch-literarischer Sujets (z. B. I due Foscari, Paolo e Francesca) und als Kirchenmaler (z. B. l’Assunzione della Vergine, L’Annunciazione). Gilberto Ganzer (Direktor des Städtischen Kunstmuseums Pordenone) schreibt über ihn: Die Persönlichkeit Grigolettis muss eingerückt werden in den kulturellen Rahmen der venezianischen bildenden Kunst des 19. Jahrhunderts, in eine Epoche des Übergangs zwischen Romantik und Klassizismus .
Gegen Ende des Lebens schenkte Grigoletti seiner Geburtsstadt viele Gemälde, Zeichnungen und Studien - mit der Auflage, sie in einem Museum auszustellen, so dass ein großer Teil seines Werkes im Städtischen Kunstmuseum Pordenone zu besichtigen ist. In Pordenone, Carlino und Codroipo sind Straßen nach ihm benannt worden. Das staatliche Gymnasium (mathematisch-naturwissenschaftliche Richtung) in Pordenone nennt sich Michelangelo Grigoletti.
Weitere Bilder des Malers im Städtischen Museum Pordenone: Angelica Bearzi Pisenti, La signora Bianca F., Andrea Galvani, Pietro Milani,Pietro di Montereale, Paesaggio dell’Agro Romano (Ager Romanus, eine romantische Ruinenlandschaft). Weitere Kirchenbilder: Santa Lucia (Diözesan-Kirche Santa Maria Nascente in Agordo, Provinz Belluno) und Le anime purganti (die Seelen im Fegefeuer, Kirche San Tommaso Apostolo in Carlino).

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