Moreau Nelaton Etienne

Moreau Nelaton Etienne

Ort: Paris

geboren: 1859

Tod: 1927

Biographie:

Adolphe Étienne Auguste Moreau-Nélaton war ein französischer Maler, Kunstsammler und Kunsthistoriker. Seine umfangreichen Kunstsammlungen stiftete er, teilweise schon zu Lebzeiten, den staatlichen französischen Museen.
Bereits der Großvater von Étienne Moreau-Nélaton, Adolphe Moreau (1800–1859), begann die Kunstsammlung der Familie aufzubauen. Als Börsenmakler verfügte er über genügend finanzielle Mittel, um Werke der mit ihm befreundeten Künstler Eugène Delacroix und Alexandre-Gabriel Decamps zu erwerben. Étienne Moreau-Nélatons Vater, der ebenfalls Adolphe Moreau (1827–1882) hieß, war ein hoher Regierungsbeamter und leitete die Eisenbahngesellschaft Chemin de Fer de l'Est. Er heiratete 1856 die Keramikkünstlerin Camille Nélaton (1840–1897), mit der er die Kunstsammlung weiter ausbaute.
Nach dem Besuch der École normale supérieure entschied sich Étienne Moreau-Nélaton 1882 Maler zu werden. Er begann seine künstlerische Ausbildung bei den mit der Familie befreundeten Henri-Joseph Harpignies und Albert Maignan. 1885 stellte er erstmals im Pariser Salon aus. Beeinflusst wurde sein Malstil von Édouard Manet und Berthe Morisot, wobei er überwiegend häusliche Familienszenen darstellte, jedoch auch einige Landschaften schuf. Einige seiner Werke befinden sich heute im Pariser Musée d’Orsay.
La place de Fère-en-Tardenois
Scène d'intérieur
L'enfant au livre
Étretat
Besondere Bedeutung erlangte Moreau-Nélaton als Kunstsammler und Mäzen. Neben den bereits in Familienbesitz befindlichen Werken erwarb er zunächst Gemälde von Delacroix, Jean-Baptiste Camille Corot, Narcisso Virgilio Díaz de la Peña, Constant Troyon, Théodore Géricault, Thomas Couture, Honoré Daumier und Charles-François Daubigny. Es folgten Werke von Henri Fantin-Latour, worunter sich auch das Gemälde Hommage à Delacroix befand. Moreau-Nélaton gehörte auch zu der Gruppe von Stiftern, die die Olympia von Manet für den Staat sicherte. Zu seiner eigenen Sammlung mit Werken impressionistischer Künstler gehörten allein zehn Werke von Claude Monet. Hierunter befand sich auch das bekannte Gemälde Mohnfeld bei Argenteuil. Des Weiteren erwarb er für seine Sammlung sieben Arbeiten von Alfred Sisley, zwei Bilder von Camille Pissarro und die Schmetterlingsjagd von Berthe Morisot. Zu den in der Sammlung Moreau-Nélaton befindlichen fünf Gemälde von Édouard Manet gehörte auch dessen Hauptwerk Das Frühstück im Grünen. Weitere Maler der Sammlung waren Pierre Puvis de Chavannes, Pierre Paul Prud’hon, Johan Barthold Jongkind, Jean-Louis Forain und Eugène Carrière. Die meisten Gemälde gelangten 1906 als Stiftung in den Louvre und werden heute dort, oder im Musée d’Orsay ausgestellt. Weitere Teile seiner Sammlung gelangten nach seinem Tod in die staatlichen Museen. Hierzu zählten auch Skulpturen von Alfred Charles Lenoir, Aristide Maillol und Aimé Jules Dalou. Darüber hinaus vermachte er dem Louvre mehr als 3.000 Zeichnungen und zahlreiche Druckgrafiken verschiedener Künstler.
Eugène Delacroix: Stillleben mit Hummer und Trophäen der Jagd und des Fischfanges
Camille Corot: Le pont de Mantes
Henri Fantin-Latour: Hommage à Delacroix
Édouard Manet: Das Frühstück im Grünen
Claude Monet: Mohnfeld bei Argenteuil
Berthe Morisot: Schmetterlingsjagd
Alfred Sisley: Boote bei Bougival
Camille Pissarro: Postkutsche von Louveciennes
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts widmete sich Moreau-Nélaton verstärkt kunstgeschichtlichen Forschungen. Ab 1905 veröffentlichte er zahlreiche Artikel, Biografien und Werkverzeichnisse. Neben seinen Abhandlungen über Künstlern des 19. Jahrhunderts, zu denen Delacroix, Corot, Manet, Jean-François Millet und Johan Barthold Jongkind gehören, arbeitete er auch an Büchern über die Renaissancekünstler Jean und François Clouet oder die Kathedrale von Reims. Bei seinen Schriften ging Moreau-Nélaton keiner Theoriefindung nach, sondern beschränkte sich auf das Auswerten von Originalquellen, wodurch seine Veröffentlichungen heute noch zu Standardwerken der Kunstgeschichte gehören. Seine umfangreichen Materialsammlungen befinden sich heute in der Bibliothèque nationale de France. 1925 wurde Étienne Moreau-Nélaton als Nachfolger von Théophile Homolle in die Académie des Beaux-Arts gewählt.

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