Ort: Bonn
geboren: 1966
Biographie:
Thomas Kellner (geb. 28. Mai 1966 in Bonn) ist ein deutscher Fotograf, Dozent und Kurator. Er wurde vor allem für seine großformatigen Fotografien berühmter Architekturdenkmäler bekannt, die durch viele Einzelbilder und eine verschobene Kameraperspektive wie "Fotomosaik" aussehen. Thomas Kellners Kunstfotografie verändert das Objekt des Bildes und stellt Fragen, was wir sehen. Diese kontinuierliche Wiederfindung von sich selbst und der formalen Methode führt immer zu neuen Interpretationsoptionen. Eine Auswahl der Werke von Thomas Kellner zeigt analoge Kompositionen von 1997 bis 2023. Ausgehend von der Idee des Kubismus nach Delaunay überträgt er heute die internationale Bewegung des Dekonstruktivismus von der Architektur zur Fotografie. Er fotografiert Gebäude, dekonstruiert und fragmentiert sie und baut sie zu einem heterogenen Konglomerat von Formen zusammen. Und dennoch sind seine berühmten Montageen von architektonischen Attraktionen und architektonischen Ikonen in kubistischen Kontaktplatten wie der Grand Canyon, die Golden Gate Bridge oder die Große Mauer von China nur eine Art seiner facettenreichen Werke. Er verändert unsere Perspektive und verbindet Kunst mit unserem Denken. Prof. Irina Chmyreva von der Akademie in Moskau definierte seine Arbeit als "visuelle analytische Synthese". Seine zahlreichen Pinhole-Kamera-Projekte, einschließlich Porträts, zeigen, dass ein Bild nicht geplant werden kann. Jedes Porträt ist einzigartig und offenbart eine neue Seite der Fotografie zu seinem Betrachter. Die dokumentarische Fotografie spiegelt jedoch nicht nur eine sich verändernde Kultur und Gesellschaft wider, sondern bezeugt auch eine sich entwickelnde fotografische Kunst im Medium der Fotografie. Die Architekturfotografie von Kellner eröffnet einen Blick auf die Polarität eines Gebäudes. Die Beurteilung und Verurteilung der aufstrebenden Veränderungen des Subjekts ist ebenso dualistisch wie die architektonische Einheit selbst. Ob Collage, Typologie oder Installation, seine Werke spielen mit unserer Wahrnehmung: Sie zeigen uns nur Fragmente und dann wieder das Ganze. Sie eröffnen immer neue Perspektiven.